Witten. .

Papst Benedikt XVI. hat den in Witten ausgebildeten und in der Johanniskirche ordinierten evangelischen Pastor Karl Friedrich Stellbrink am Sonntag vor zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom gewürdigt.

Anlass war die Seligsprechung der drei katholischen Kapläne, die zusammen mit Stellbrink von den Nazis hingerichtet worden waren; die Geistlichen werden als die „vier Lübecker Märtyrer“ geehrt.

„Die katholischen Kapläne Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink haben mit ihrem gemeinsam getragenen Leiden im Gefängnis bis zu ihrer Hinrichtung im Jahre 1943 ein großartiges, auch ökumenisches Zeugnis der Menschlichkeit und der Hoffnung gegeben“, sagte der Papst nach dem sonntäglichen Angelus-Gebet in deutscher Sprache.

Eine derartige Würdigung eines evangelischen Pastors durch den Papst gilt in Kirchenkreisen als ungewöhnlich. Dies umso mehr, weil Stellbrink, der vom NSDAP-Mitglied zum entschiedenen Gegner der Nazis wurde, von der evangelischen Kirche erst 1993 rehabilitiert worden war.

Seliggesprochen wurden am Samstag nur die drei Kapläne, da die evangelische Kirche diese Praxis nicht kennt.