Witten. .
Er war ein Dealer im Dauereinsatz: Im Lutherpark, da wo seine Kunden regelmäßig bereitstanden, verdiente sich ein 34-jähriger Wittener 600 Euro pro Woche durch den Verkauf von Heroin. Das Wittener Amtsgericht schickte den Drogenabhängigen heute (22.6.) für ein Jahr und zehn Monate hinter Gitter. Er ist kein Unbekannter mehr.
Der arbeitslose Wittener, der schon mit 13 anfing, Haschisch zu nehmen, ist bereits mehrfach vorbestraft – auch wegen schwerem Raub. Noch 2010 saß der 34-Jährige im Knast. Geldstrafen, Therapien und auch die Haft fruchteten nicht: Bei seinem Bewährungshelfer ließ sich der Wittener ein paar Mal blicken, dann war Schluss. Auch mit allen guten Absichten.
Von April bis Juni 2010 versorgte sich der Dealer in der Dortmunder Innenstadt insgesamt zehn Mal mit frischem Heroin. Nachdem er die Drogen gestreckt hatte, verkaufte er sie vor allem im Wittener Lutherpark weiter.
„Wöchentlich habe ich rund 30 Geschäfte gemacht“, erklärte der sichtlich benommene Angeklagte vor Gericht. Allein eines dieser „Geschäfte“, also fünf Gramm Heroin, ließ er sich 120 Euro kosten. Glück im Unglück hatte der 34-Jährige bei der Höhe der Strafe.
Das Gericht sah den Angeklagten als vermindert schuldfähig an. Richter Bernd Grewer: „Durch ihren Dauerkonsum konnten Sie nicht mehr wie ein gesunder Mensch ihr Verhalten steuern.“