Witten. .

Neue Gewerbeflächen sind im ganzen EN-Kreis knapp. Ein Grund mehr, warum die Städte auf eine gemeinsame Flächenentwicklung setzen. In Witten werden die Pferdebachstraße und Kleinherbeder Straße als mögliche Standorte genannt.

In einer Vorlage für den nächsten EN-Wirtschaftsausschuss schlägt die Kreisverwaltung Alarm. „Engpässe für flächenintensive (Groß-) Betriebe können bei anziehender Konjunktur bereis kurzfristig erwartet werden“, heißt es darin. Da es bereits erste Abwanderungstendenzen einzelner Unternehmen in benachbarte Regionen gebe, wurde die „interkommunale Zusammenarbeit bei der Flächenentwicklung“ beschlossen.

Es sei das gemeinsame Ziel von Kommunen, Kreis und Regionalverband Ruhr (RVR), kreisweit drei bis vier neue Gewerbestandorte mit einer Mindestgröße von je zehn Hektar regionalplanerisch abzusichern. Die Flächen könnten von mindestens zwei Kommunen entwickelt werden, ein ökologischer Ausgleich sei auch in einer Nachbarstadt möglich, sagt Wittens Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke.. Wohin am Ende die Gewerbesteuer fließt, sei allerdings noch nicht klar.

Die Vorauswahl „prinzipiell geeigneter Standorte“ ist laut Vorlage auf fachlicher Ebene abgeschlossen. Es blieben sieben so genannte „Suchräume“, die grundsätzlich für ein interkommunales Gewerbegebiet geeignet erschienen - darunter die Kleinherbeder Straße Richtung Heven, ein Standort, der die Stadt Witten überrascht. Hatte sie ihn doch selbst wegen erheblicher Leitungstrassen bisher als mögliches Gewerbegebiet verworfen. „Einleuchtender“ sei da schon die Pferdebachstraße, sagt Stadtbaurat Bradtke. Gemeint ist der Grünzug auf der rechten Seite (aus Richtung Witten-Zentrum) zwischen Autobahnunterführung und Stockum. Bradtke betont, dass es sich bei beiden Standorten aber nur um eine Vorauswahl handele. Was noch folgt, sind Machbarkeitsstudien.

Witten selbst hat nur noch einige wenige Restflächen anzubieten, zum Beispiel am Sarlinger Feld. Der Bedarf an Gewerbeflächen wird in den kommenden Jahren auf gut 35 Hektar geschätzt. Der Flächennutzungsplan weist lediglich rund sechs Hektar an der Dortmunder Straße aus, südlich der A44, und 3,5 Hektar im Bereich Pilkington/Crengelandanzstraße Richtung Autobahn. Von über 80 untersuchte Standorten seien nur drei übrig geblieben, sagt Bradtke. „Das Problem ist, wir sind nicht die Eigentümer.“