Witten. .
Der Rheinische Esel kommt auf Trab: Die Stadt bemüht sich, einen Anschluss an den geplanten überregionalen Radschnellweg Ruhr zu schaffen. An der zum Fußgänger- und Radfahrweg umgewidmeten alten Bahntrasse stehen jetzt Brückenbauarbeiten an. Und an einer Stelle bockt der Esel - das ist die Überquerung der Pferdebachstraße.
Der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) hat Großes vor: Er will eine „Rad-Autobahn“ quer durchs Ruhrgebiet bauen, die auch für Berufspendler eine Alternative zum Auto und zur Bahn darstellen soll. Dieser Radschnellweg holpert aber noch zwischen Essen und Hamm. Hier prüft eine Arbeitsgruppe aus Revierstädten und RVR eine mögliche Strecke - und Witten prüft mit.
Allerdings, wiegelt der städtische Verkehrsplaner Andreas Müller gleich ab, werde der Radschnellweg Ruhr wohl nicht durch Wittener Gebiet führen, sondern über Langendreer nach Dortmund verlaufen. Müller: „Wir wollen versuchen, in Dortmund einen Anschluss des Rheinischen Esels an den Radschnellweg zu bekommen.“ Das Problem allerdings sei, dass das Radwegenetz in Dortmund, nun, sagen wir mal, für Verbesserungen durchaus noch offen sei.
Deshalb wird zunächst einmal an Schilder nach Castrop-Rauxel gedacht, wenn jetzt die Wegweisung für den Rheinischen Esel in Auftrag gegeben werde. „An allen Planungen für den Radschnellweg Ruhr wird die Stadt selbstverständlich beteiligt werden.“ Damit kommt die Stadt auch einer Anfrage von CDU-Ratsherr Simon Nowack entgegen, der genau dies gefordert hatte.
Ausbau liegt gut im Zeitplan
Auf Wittener Gebiet liegt der Ausbau der Trasse gut im Zeitplan, so Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke. Für rund 2,7 Mio Euro, davon 2,5 Mio förderfähig aus dem NRW-Programm Alleenradwege und der Eigenanteil zumeist aus Schrotterlösen für die alten Schienen, wird der Radweg derzeit um 5,6 Kilometer bis nach Langendreer erweitert. Momentan stehen Brückensanierungsarbeiten an. Über der A 44 wird in wenigen Tagen der Schriftzug „Rheinischer Esel“ an der Brücke prangen. Für die Wegedecke will Bradtke dem Haupt- und Finanzausschuss Ende des Monats einen Vergabebeschluss vorlegen.
Bleibt das „Sorgenkind“ Pferdebachstraßen-Überquerung. Als Ersatz für die abgerissene Brücke hat Müller drei Pläne in der Schublade. Kurzfristig: Radler fahren dort über Rampen vom Rheinischen Esel herunter und queren mit Hilfe von Verkehrsinseln. Mittelfristig: Radler werden außen um den noch zu bauenden Kreisverkehr herumgeleitet. Langfristig: Vielleicht eine neue Brücke - wenn sich Fördergelder dafür finden.