Witten..
Wenn die Motoren glühen, die Räder heiß laufen und Gummi- und Benzin Geruch in der Luft liegt, dann weiß man: Autos fahren um die Wette. Bei der Scuderia Gedern hat man sich auf Motorsport spezialisiert und lebt ihn aus.
„Wenn ich das Aufbrummen eines Motors höre und spüre, dass es gleich losgeht, dann bekomme ich Gänsehaut“, erzählt der 60-jährige Hermann Wittor, der seit 1985 im Verein der Scuderia Gedern ist. Bis 1998 ist er Autorennen gefahren, danach zog er sich aus dem aktiven Sport zurück. Denn es ist ein anstrengender und teurer Sport. Wie in der Formel 1 müssen die Fahrer sich fit halten und eine gute Kondition aufbauen. „Ich bin teilweise nach einer 15km Rallye schweißnass und am ganzen Körper zitternd aus dem Wagen gestiegen. Da soll noch mal einer sagen, dass sei kein Sport“, meint Wittor.
Denn wenn man mit knapp 200 Kilometer pro Stunde auf der Rennstrecke fährt, muss der Körper gewaltigen Fliehkräften trotzen. Was zum Einen eine Höchstbelastung ist, stellt für manch einen Fahrer einen Ausgleich zum Alltag dar. Die 36 Mitglieder der Scuderia Gedern können sich auf dem Asphalt und mit ihren Autos austoben. „Da fährt man jeder Verkehrsregel zum Trotz. Das könnte man im normalen Straßenverkehr nie machen“, so Wittor. Deswegen sieht er den disziplinierten Motorsport auch ein wenig als Verkehrserziehung. „So kriegt man die Rabauken von der Straße.“
In diesem Jahr feiert die Scuderia ihren 40. Geburtstag. Wie in jedem Jahr veranstaltet sie ein Slalomfahren auf dem Gelände von Ostermann. Eigentlich sollte das schon am 8. Mai stattfinden. Wegen der Bauarbeiten auf dem Gelände, wurde der Termin auf den 28. August verlegt. „Der Slalom ist eine Tradition für unseren Verein“, so der 60-Jährige. Aber auch an anderen Fahrten nehmen die Mitglieder teil. Wie an dem 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring. „Das bin ich früher immer mit gefahren, aber noch mit dem Motorrad. Dann wechselt man sich ab. Während der eine fährt, entspannt sich der andere ein wenig im Beiwagen.“ Heutzutage fahren die meisten Mitglieder der Scuderia Gedern Autorennen. Das Motorrad wird nur noch von wenigen in Rennen ausgefahren.
Um ein guter Rennfahrer zu sein, sollte man die Gefahr und die Schnelligkeit lieben. Außerdem sollte man das Auto beherrschen können. „Ein Anfänger sollte den Sport nicht sofort ausüben.“
Ein großes Problem, dass Hermann Wittor sieht, ist der fehlende Nachwuchs. Denn der Motorsport ist ein teures Hobby, dass sich nicht jeder leisten kann. „Man kann es zwar regulieren, je nachdem wie viel man in sein Auto investieren möchte.“ Begeisterten Autofans dürfte das kein Dorn im Auge sein. Denn Hermann Wittor sagt selbst: „Wer dem Virus einmal verfallen ist, kommt davon nie wieder los. Und genauso soll es sein.“