Witten. .
Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) investieren rund 50 Mio Euro in Umbau und Modernisierung der Sekundärmetallurgie in Witten. Angekündigt ist auch ein neues Entstaubungskonzept.
Die Sekundärmetallurgie ist ein Kernbereich bei der Edelstahlerzeugung. Denn erst hier erhält der im Elektrolichtbogenofen erschmolzene Rohstahl mit Hilfe von Legierungselementen nicht nur die gewünschten Eigenschaften, sondern auch verschiedene qualitätssteigernde Nachbehandlungen.
In Witten bilden Pfannenofen, Legierungs-, Vakuumbehandlungsanlage (VD/VOD-Anlage) und Spülstand die Sekundärmetallurgie. In der VD-Anlage entweichen unter verminderten Druck die im Metall gelösten Gase. In Kombination mit der Spülstandbehandlung werden laut DEW hohe Reinheitsgrade erreicht.
Neuste Technik bis 2014
Nach Abschluss der Arbeiten im Jahr 2014 befinden sich die Anlagen auf dem aktuellen Stand der Technik, so das Unternehmen. Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Stahlproduzenten und der Firma Inteco, einem bekannten Anlagenbauer für Stahlproduktionsanlagen, fiel der offizielle Startschuss für die Maßnahmen.
Bereits heute könne mit einer modernen 3D-Software von Inteco die künftige Anordnung der Anlagen und der gesamte Betriebsablauf simuliert werden. „Ein Betriebsstillstand ist undenkbar, eine akribische Vorplanung der einzelnen Schritte daher umso wichtiger“, erläutert DEW-Geschäftsführer Dirk Wallesch die Zusammenarbeit.
Im Rahmen des Projekts wollen die Edelstahlwerke ein neues Entstaubungskonzept für das Stahlwerk in Witten umsetzen. Im ersten Schritt werde die vorhandene Elektrofilteranlage durch eine Tuchfilteranlage mit deutlich erhöhter Reinigungswirkung ersetzt, im zweiten Schritt eine weitere, ebenso wirksame Tuchfilteranlage für die Entstaubung der neuen Aggregate in Betrieb genommen.
Umweltfreundliche Zukunft
„Mit beiden Anlagen zusammen wird sich die Entstaubungskapazität des Stahlwerks auf rund 1 Mio Kubikmeter pro Stunde steigern und damit nahezu verdoppeln“, sagt Gregor Ebbers, Leiter des Gesamtprojekts. Das Entstaubungskonzept umfasst laut DEW neben der Sekundärmetallurgie den Bereich rund um den Elektrolichtbogenofen, so dass ab 2014 auch das Stahlwerk in Sachen Umweltschutz zukunftsfähig sei.
Darüber hinaus werde die neue Sekundärmetallurgie die Produktqualität und Prozesssicherheit auf ein Maximum erhöhen. Dabei spielten die im Rahmen des Umbaus erfolgenden logistischen Optimierungen eine wesentliche Rolle. Auch die Produktvielfalt lasse sich durch die modernen Aggregate steigern.