Witten.
Schon seit 1999 besteht ein Freundschaftsvertrag zwischen der Holzkamp-gesamtschule und der israelischen Schule Kiriat Hachinoch Dror. Diese Schule liegt im Landkreis Lew Hasharon, rund 20 Minuten mit dem Auto von Tel Aviv entfernt.
Im Jahr 2007 wurde der Austausch mit der israelischen Schule im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Holzkamp-Gesamtschule wieder aufgenommen. Seitdem kommt in jedem Frühjahr eine Gruppe israelischer Schüler nach Witten, die in den Gastfamilien der Holzkampschüler untergebracht werden.
Auch in diesem Jahr ist eine 16-köpfige Gruppe zu Besuch da, deren Aufenthalt an diesem Wochenende endet. Neben dem deutschen Familienleben und dem Unterricht an der Wittener Gesamtschule bekamen die israelischen Schüler einen Einblick in die Kultur und Geschichte. Für die 16-köpfige Austauschgruppe standen in dieser Woche neben einem historischen Stadtrundgang durch Witten (wir berichteten) auch der Besuch anderer deutscher Großstädte auf dem Programm.
Als Höhepunkt fuhren die Israelis mit ihren Wittener Austauschpartnern drei Tage lang nach Berlin. Dort wurden nicht nur viele Eindrücke des Hauptstadtlebens gesammelt , sondern auch Gedenkstätten und historische Orte der NS-Zeit besucht, etwa die Villa der Wannseekonferenz (1942). Für viele der jüdischen Schüler hat diese Fahrt bleibende Eindrücke hinterlassen.
Aber auch sonst konnten die Jugendlichen viel vom deutschen Leben mitnehmen: „Wir haben so viel gesehen und erlebt. Und auch ganz viele deutsche Worte gelernt“, erzählen die Schülerinnen Or Meshulam und Keren Goldstein auf Englisch. Gemeinsam tragen sie zusammen: „Danke schön!“, „Bitte schön!“, „Gute Nacht!“, „Tschüss!“ oder auch ganz praktische Wort wie „Milka-Schokolade“ und „Krefelder“.
Nach dem offiziellen Empfang durch den Ersten Stellvertretenden Bürgermeister Hans-Ulrich Kieselbach am Freitagmorgen im Wittener Rathaus erzählten die deutschen und israelischen Schüler von ihren Austauscherfahrungen, dem Umgang mit Kulturunterschieden und Sprachbarrieren.