Witten. .

19 Schülerinnen wurden gestern bei der Polizei erkennungsdienstlich behandelt: Fotos, Fingerabdrücke – das volle Programm. Allerdings hatten sie nichts angestellt, sondern nur ihren Girls’ Day auf der Wache verbracht.

Lisa (13) kommt gerade mit Maike (12) und Judith (12) aus dem Büro des Kriminalkommissariats und reibt sich die Hände, an denen noch Spuren schwarzer Farbe zu sehen sind. „Das klebt richtig und ist mit Seife kaum abzukriegen“, sagt die Holzkamp-Schülerin, die gern Polizistin werden würde, und schwärmt: „Ich finde das alles so spannend.“

Die Beamten haben sich viel Mühe gegeben, den Tag für den Nachwuchs in spe interessant zu gestalten. Obwohl weibliche Azubis gar keine Mangelware sind, wie Oberkommissar Niklas Heldt erklärt: „Es werden mehr.“ Auf der Wittener Wache sind allerdings unter den rund 70 Beamten nur 15 Frauen. Zum Beispiel Kommissarin Ina Simone, die Jacqueline (13) von der Freiligrathschule sowie den Holzkamp-Schülerinnen Laura (12) und Joleen (13) gerade die Ausrüstung erklärt, die auf der Treppe zum Hof ausgebreitet liegt. Helm, Schutzweste und, klar, Waffen gehören dazu. Die Mädchen dürfen die Maschinenpistole in die Hand nehmen. „Ist die schwer“, sagt Laura. Und sie ist rot, wie alle Übungswaffen und nicht schussfähig.

Auf dem Hof steht außerdem ein Streifenwagen – hineinsetzen erwünscht. Den Traum von der Blaulichtfahrt lässt Niklas Heldt allerdings zerplatzen: „Das sind keine Spaßfahrten, bei denen wir Pizza holen. Da muss man sich sehr konzentrieren, denn da ist die gesamte Situation im Straßenverkehr unberechnebar.“ Hauptkommissar Friedhelm Meer ist extra mit dem Dienst-Krad aus Bochum angereist. Während die anderen die Maschine bestaunen, sitzt Anne Kathrin (15) vom Ruhrgymnasium gerade drauf und findet das ziemlich „cool“.

Vier Stunden lang durften die 19 Mädchen – in den Jahren zuvor waren’s weniger – die Wache erkunden. „Das ist eine sehr interessierte und disziplinierte Truppe“, lobt Heldt. Zum Schluss dürfen die Schülerinnen noch Tanja Dißmer löchern, die mit ihrem Rauschgift- und Schutzhund Rick vor Ort ist. Denn vielleicht zieht’s die Mädchen ja zur Hundestaffel.