Witten. .

Die Chancen für Wittener Auto- und Motorradfahrer, das alte WIT-Kennzeichen zu bekommen, sind seit gestern sprunghaft gestiegen: Die Verkehrsministerkonferenz in Potsdam hat mehrheitlich den Bund gebeten, die alten Kennzeichen wieder zuzulassen.

Und der Bund hat bereits signalisiert, dass er dem nicht im Wege stehen will.

Insgesamt 99 WIT-Kennzeichen sind derzeit noch im Umlauf, viele davon auf Anhängern, 27 aber noch auf Personenwagen. Wer bis zum 31. Dezember 1974 sein Gefährt zugelassen hatte, der durfte auch weiter mit dem alten Schild fahren. Das könnten bald sehr viel mehr werden, denn gestern haben die Verkehrsminister der Länder einen Erfolg versprechenden Vorstoß gestartet. „Die Möglichkeit, dass Kennzeichen wie WIT, CAS oder WAT wieder eingeführt werden können, ist groß“, sagt Mirjam Grotjahn vom NRW-Verkehrsministerium. „Eine zentrale Hürde ist genommen.“

Auch in Berlin geht man sehr entspannt mit dem heimatverbundenen Ansinnen um. Ingo Strater, Sprecher im Bundesverkehrsministerium: „Das ist eine Ländersache, aber als Bund stehen wir dem offen gegenüber. Die Fahrzeugzulassungs-Verordnung könnte geändert werden.“ Die sagt aus, dass Verwaltungseinheiten, hier also der EN-Kreis, auf den Nummernschildern abgebildet werden. Was bisher schon erfolgreich unterlaufen wurde vom hessischen Hanau (HU) oder vom badischen Städtchen Büsingen (BÜS).

Zukünftig soll es nach dem Ländervorstoß möglich sein, dass eine Zulassungsstelle mehrere Regionalkennzeichen zuteilen kann. Wer EN möchte, kann das auch in Witten haben, wer WIT bevorzugt, bekommt ohne Aufpreis die lokale Abkürzung aufs Nummernschild. Wer bereits EN draufstehen hat und das gerne los wäre, muss allerdings eine Verwaltungsgebühr zahlen. „Einschließlich neuer Schilder kommt das unter 50 Euro“, hat CDU-Ratsherr Simon Nowack ausgerechnet.

„Ich wäre der erste, der sich so ein WIT-Schild für sein Auto besorgen würde“, so Nowack, der in Fraktion und Rat einen manchmal einsamen Kampf für das neue alte Schild gekämpft hat. Bis der Rat am 7. Dezember 2010 auf Antrag der CDU bei immerhin 19 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen beschloss, Verwaltung und Bürgermeisterin prüfen zu lassen, „ob es rechtlich möglich ist, das Kfz-Kennzeichen WIT für Witten nach dem sog. Hanauer Modell wieder einzusetzen und mit welchen Kosten für die Umstellung zu rechnen ist“.

Nowack hatte den Antrag gestellt, weil sich in einer von der Stadt unterstützten Umfrage der Uni Heilbronn 86 Prozent der auf dem Marktplatz Befragten für WIT aussprachen. „Das eigene Kennzeichen ist ein ideales Stadtmarketing-Mittel und bringt gleichzeitig die Verbundenheit mit der Heimatstadt zum Ausdruck“, so der CDU-Ratsherr.