Witten. .

Wer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für dieses Jahr ist, hat noch gute Chancen: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Bewerber um ein Fünftel zurückgegangen, gleichzeitig werden für 2011 mehr Ausbildungsplätze angeboten. Doch wie immer im April heißt auch jetzt die Devise für alle Bewerber: Ranhalten!

Denn auch wenn sich die Bewerbersituation verbessert hat, gibt es immer noch mehr unversorgte Jugendliche als offene Stellen: In Witten sind zurzeit noch 324 Bewerber auf der Suche, 266 Betriebe haben noch keinen Azubi. Warenkaufleute zum Beispiel werden noch händeringend gesucht (51 freie Stellen). Auch Bank- und Versicherungs- (17) sowie Bürokaufleute (36) haben noch gute Karten.

Bei den handwerklichen Berufen werden besonders Walzer und Metallerzeuger gesucht (28 freie Stellen), Schlosser (27), Elektriker (15) und Tischler (12). Gerade bei diesen Ausbildungsberufen hätten Schüler mit Haupt- und Realschulabschluss noch gute Karten, sich einen Platz zu angeln, sagt Annette Wodara, Berufsberaterin der Agentur für Arbeit. Auch mit schwächeren Noten habe man Chancen, sofern die Bewerber bestimmte Tipps beherzigten.

Entscheidend sei, so das Urteil der Fachfrau, dass die Bewerber aktiv und engagiert auftreten. Wodara: „Einen kleinen Umweg machen und die Bewerbung persönlich beim Betrieb abgeben oder kurz zum Hörer greifen und Interesse an der freien Lehrstelle zeigen – das macht Eindruck beim Ausbilder.“

Praktikum in den Ferien

Auch wer bereits das ein oder andere Praktikum vorzeigen kann, verbessert seine Chancen auf einen Platz als Azubi. „Die Noten sind wichtig“, erklärt Berufsberaterin Annette Wodara, „aber sie sind nicht allein entscheidend.“ Direkt nach den Zensuren und der Anzahl der Fehlstunden kämen Erfahrungen durch Praktika. Ein Tipp von der Expertin für alle, die noch kein Praktikum gemacht haben: „Am besten direkt für die Osterferien bewerben. Und wenn es nur ein paar Stunden in der Woche sind.“

Wer bis jetzt trotz aller Mühe kein Glück bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz gehabt hat, sollte sich nicht entmutigen lassen, sagt die Berufsberaterin. „Ein Langzeitpraktikum wäre eine Möglichkeit, in der Zwischenzeit etwas Sinnvolles zu tun. Das kann sogar auf eine spätere Ausbildung angerechnet werden.“ Wer sich trotzdem weiter bewerben möchte, sollte sich von der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht davon abhalten lassen, sich für seinen Wunschberuf zu entscheiden: „Wer Engagement zeigt, hat überall gute Chancen auf Arbeit.“

Von Schnellschüssen rät Wotara bei Bewerbungen ab: „Wer auf der Suche ist, sollte nicht den erstbesten Ausbildungsplatz nehmen“, sagt die Expertin. „Wer morgens um vier nicht aus den Federn kommt, ist wahrscheinlich nicht der geborene Bäcker.“

INFO

Wer noch nicht weiß, welcher Ausbildungsberuf am besten zum ihm passt oder wer sich bei der Bewerbung noch unsicher ist, kann sich bei der Agentur für Arbeit in Witten (Schlachthofstraße 27) die nötigen Tipps geben lassen. Unter der Telefonnumer 01801/555 111 können sich Interessierte einen Termin bei einem Berufsberater geben lassen. Freie Stellen können unter www.arbeitsagentur.de unter der Rubrik „Ausbildung“ gesucht werden.