Witten. .
Das Salinger Feld in Annen entwickelt sich immer mehr zu Wittens Ekel-Ecke: Unweit der wilden Müllkippe an der Brauckstraße haben auch an der Straße Salinger Feld entlang des Grotenbachs Dreckspatzen jede Menge Müll abgekippt. Den Anwohnern stinkt das - im wahrsten Sinne des Wortes.
Allein 50 Autoreifen auf einem Riesenhaufen hat Ulrich Hardt (70) dort gezählt. „Ich bin vor einiger Zeit hier mit meiner Frau spazieren gegangen und dachte, ich sehe nicht recht“, sagt er angesichts des Reifenstapels. Einige wenige sind sogar noch auf Felgen gezogen, die meisten aber liegen dort mit abgefahrenem Profil lose herum. Ganz offensichtlich hat dort jemand sein Altmaterial auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt und gehofft, dass Gras, oder in diesem Fall Gestrüpp, über die ganze Sache wächst.
Ulrich Hardt, der die Sache ins Rollen gebracht hat: „Ich kann die Täter nicht verstehen. Bevor jemand bei Nacht und Nebel hierher kommt, mühsam seine Reifen ablädt und im Gestrüpp versteckt, immer mit dem Risiko, dabei erwischt zu werden, könnte er doch längst zur Deponie gefahren sein und seine Reifen ganz legal entsorgt haben.“
Zu den Reifen kommt, man möchte fast sagen, das Übliche: Unrat jeder Art, blaue Säcke mit ungeklärtem Inhalt, Folien und Papier wie bei einer Schnitzeljagd am Straßenrand verteilt, Nachtspeicher, Fernsehgerät, Kaltkleber-Eimer, Becher, Dosen, Wurst- und Zigarettenverpackungen, Flaschen, Rohre. Und ein zusammengerollter Teppich, der von der Straße her einem Tierkadaver ähnelt - allein dieser Anblick ist Ekel hoch drei.
„Wir suchen uns das und räumen auf“, verspricht Betriebsamts-Vize Thomas Bodang. Bei einer derartigen Menge an Reifen an einer Stelle tippt er auf einen gewerblichen Übeltäter. „Privatpersonen können doch einen Satz abgefahrener Reifen, egal ob mit oder ohne Felgen, kostenlos bei uns abgeben“, sagt er. „Wir haben dafür eigens einen Container, das Material wird recycelt.“ Bei Mengen wie im Salinger Feld, die nicht mehr haushaltsüblich sind, werde allerdings eine Gebühr fällig.
Wird der Täter erwischt, ist sie übrigens deutlich höher. Ulf Köhler, bei der Stadt Sachbearbeiter für allgemeine Gefahrenabwehr: „Das Bußgeld beginnt bei 150 Euro für kleine Sachen, blaue Säcke wild zu entsorgen kostet um die 250 Euro, Farbeimer und Ölfässer sind noch teurer, in Einzelfällen kann das Bußgeld bis zu 50 000 Euro betragen. Hinzu kommen noch die gesamten Entsorgungskosten, die das Betriebsamt dem Verursacher in Rechnung stellt.“