Witten. .
Immer mehr Firmen holen ihre Mitarbeiter aus Japan zurück. In dieser Hinsicht können heimische Betriebe zumindest teilweise aufatmen. Keine der befragten Firmen hat derzeit Wittener Mitarbeiter in dem von Katastrophen heimgesuchten Land.
Der Automobilzulieferer Pelzer hat eine Tochtergesellschaft in Hiroshima. „Dort haben wir vier japanische Mitarbeiter, aber niemanden aus Witten“, so Personalleiter Falk Thomas. Und weiter: „Müssten sie evakuiert werden, so würden wir sie über unsere Tochtergesellschaft in China unterstützen.“
Gelegentlich gebe es zwar Geschäftskontakte nach Japan, so ein Sprecher der Deutschen Edelstahlwerke in Witten. Aber üblicherweise seien die Mitarbeiter dann nicht dort vor Ort. „Und wenn, dann nur tageweise, zum Beispiel zur technischen Kundenberatung“, so der DEW-Sprecher.
Der Konzern Bosch Rexroth habe zwar 20 Mitarbeiter in Japan im Einsatz, sagt Pressesprecherin Judith Mühlich: „Doch die befinden sich zur Zeit auf dem Rückweg nach Deutschland.“ Ob und wie viele Wittener darunter seien, könne sie jedoch nicht sagen, so Mühlich.
Weltweit ist auch der Baustoffspezialist Ardex vertreten. „Wir haben zwar Niederlassungen in Asien, etwa in China und Korea, aber keine in Japan“, so Ardex-Innendienstleiter Thomas Vollmer.
Auch die Eisenwerke Böhmer in Annen und die Herbeder Stahlfirma Lohmann haben keine Geschäftskontakte nach Japan, wie es auf Nachfrage dieser Zeitung hieß.
Und wie sieht es mit den Hilfsorganisationen aus?
„Wir haben keine Auslandseinheit für den Bergungseinsatz“, sagt Hoger Hohage, Ortsbeauftragter des Technischen Hilfswerks (THW) in Witten. Und er erklärt: „Wir haben unser Material auf Fahrzeugen. THW-Teams für den Auslandseinsatz dagegen haben ihr Bergungsmaterial luftverladbar in Kisten. Dazu zählen zum Beispiel Stützen, Aufbruchhämmer oder Ortungsgeräte.“
Als Helfer seien Wittener THW-Mitarbeiter vereinzelt schon mehrfach im Ausland gewesen, so Hohage. „Sie waren dann als Spezialisten, etwa für die Uno, unterwegs. In Russland bei Hilfsgütertransporten oder in der Türkei und Afrika bei der Trinkwasserversorgung. Unter den 41 deutschen THW-Mitarbeitern, die jetzt aus Japan zurückkehren, war aber kein Wittener.
Der Kreisverband Witten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) habe - laut Thomas Voß - zwar drei für Auslandseinsätze ausgebildete Mitarbeiter, doch sei noch keiner vom Internationalen Roten Kreuz in Genf angefragt worden. Dieses koordiniere solche Auslandseinsätze zentral. „Soweit ich weiß, werden auch zur Zeit DRK-Mitarbeiter nicht mehr nach Japan geschickt“, so Voß, Geschäftsführer des DRK Witten.
Einer der drei Auslandsmitarbeiter käme ohnehin erst nächstes Wochenende von einem sechsmonatigen Aufenthalt in Kabul zurück.