Witten. .

„Nachhaltige Qualifizierung ist in Weiterbildungsmaßnahmen nur möglich, wenn sie von qualitativ hochwertigen Trägern durchgeführt wird, die über einen hohen Stamm fest angestellter Mitarbeiter verfügen“, formulierte Renate Kümeke vom Betriebsrat des Kolping-Bildungszentrums.

Zum Gespräch über einen Mindestlohn in der beruflichen Weiterbildung begrüßte Meinolf Melcher, Geschäftsführer in Volmarstein René Röspel (MdB) und Dr. Rainer Bovermann (MdL, beide SPD).

In den Kolping-Bildungszentren Volmarstein und Witten, erläuterte der Geschäftsführer, werden rund 700 Teilnehmer von 110 Mitarbeitern in Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung betreut. „Bildungsarbeit setzt eine hohe Professionalisierung bei den Mitarbeitern, hohe Qualitätsstandards bei der Arbeit und ständige Investitionen in Ausstattung, Inventar und Technik voraus“, so Renate Kümeke.

„Die Regierung sollte daher alle Möglichkeiten der Einflussnahme nutzen, dass Gelder der Öffentlichen Hand nur Weiterbildungsunternehmen erreichen, die kein Absinken ihrer Mitarbeiter in die Armut betreiben“, so die Betriebsratsvorsitzende. Wo Dumpinglohn gezahlt werde, sei die Mitarbeiterfluktuation hoch und die Nachhaltigkeit der Arbeit sehr niedrig. „Dumpinganbieter können nur deshalb billig sein, weil sie ihren Mitarbeitern keine fairen Gehälter zahlen.“

Mit ihrer Forderung nach Mindestlohn in der beruflichen Weiterbildung „rennen sie bei uns offene Türen ein“, so René Röspel im Gespräch. „Von uns kommt in diesem Punkt Widerstand.“ Der Bundestagsabgeordnete zitierte aus einem Antrag, den er und seine Partei bereits im letzten Oktober im Bundestag eingebracht hatten: „Die Qualität der beruflichen Weiterbildung leidet unter massivem Lohndumping. Die könnte die Bundesregierung verhindern, indem sie den Mindestlohntarifvertrag der Branche für allgemein verbindlich erklärt.“

Rainer Bovermann stellte zwar keine „goldenen Zeiten“ in Aussicht, man werde jedoch an den Forderungen arbeiten. Der Besuch der beiden Politiker hinterließ bei den Gesprächsteilnehmern, zu denen Vertreter von Verdi und Vhs gehörten, zufriedene Gesichter. „Wir dürfen also weiterhin auf Unterstützung hoffen?“, fragte Renate Kümeke an die Adressen von Röspel und Bovermann. Und die symbolisierten ein klares „Ja“.