Witten. .
Der Streik der Lokführer am Dienstagmorgen zwischen sechs und acht Uhr hat den Zugverkehr am Wittener Hauptbahnhof aus dem Takt gebracht.
Das berichteten Reisende und Berufspendler. „Auf der Seite Richtung Dortmund standen eine ganze Reihe Leute, die länger warteten, weil sich ihre Züge wohl verspätet hatten“, erzählt Sandra Spenner über den Lokführerstreik.
Die Lehrerin war am Dienstagmorgen gegen acht Uhr am Wittener Hauptbahnhof. „Eine Viertelstunde haben die Passagiere Richtung Dortmund mindestens ausgeharrt, um die nächsten Züge zu erwischen“, berichtet sie. Die 40-Jährige ist Lehrerin am Hagener Berufskolleg. „Mein Zug dorthin ist gegen 8.03 Uhr ganz normal gefahren“, meint sie erleichtert. Aber am Hagener Bahnhof hätten viele Leute vor Anzeigetafeln gestanden, um zu sehen, ob und wann es für sie weitergehe, berichtet sie nachmittags nach ihrer Rückkehr nach Witten.
„Noch mittags wurde in Schwelm durchgesagt, dass Züge streikbedingt ausgefallen seien“, bestätigt auch Jörg Austen. Der 64-jährige Annener arbeitet in einer Gießerei in Schwelm und hat es bis nachmittags mit der Regio-Bahn zurück nach Witten geschafft.
Am Dienstagmorgen war er um 4.52 Uhr vom Annener Bahnhof aus zur Arbeit Richtung Schwelm aufgebrochen: „Die Bahn kam pünktlich, die Fahrt lief auch glatt. Ich habe mir vorher gesagt, dass die Streiks ja erst um sechs Uhr beginnen und habe darauf vertraut“, so Jörg Austen. Evelyn Michel von der DB-Agentur im Hauptbahnhof erzählt, dass es dort nach neun Uhr morgens noch „etwas wuselig“ war, „aber nur wenige Leute haben wirklich geschimpft“, berichtet sie.
Über 200 Züge an 700 Bahnhöfen in NRW seien von den Streiks betroffen gewesen, so ein Düsseldorfer Bahnsprecher. Er könne die Zahlen aber in dem dadurch entstandenen „Datenwust“ nicht auf Witten „herunterbrechen“, sagt er.