Witten. .
„Wittener können Gesundheit. Wittener können in Witten behandelt werden“, so das Motto des ersten Wittener Gesundheitstages im Gesundheitszentrum, zu dem am heutigen Mittwoch der Ärzteverein Witten eingeladen hatte.
Pinke, lilafarbene und schwarze Hanteln liegen in der Ecke. In einer anderen tummeln sich Gymnastikbälle, ein Verbandskasten liegt auf der Fensterbank: Wo sich sonst Menschen hier im gelb und grün gestrichenen Saal des Gebäudes an der Bahnhofstraße gesund halten, sprachen Bürger, Ärzte und im Gesundheitswesen Beschäftigte über die medizinische Versorgung heute und in Zukunft, zeigten auf, was niedergelassene Ärzte leisten.
„Wir sind stolz darauf, dass vieles, was hier in Witten ausprobiert wurde, danach in der Region praktiziert wurde“, so Dr. Frank Koch, Internist und Ärztevereins-Vorsitzender.
Koch glaubt, dass noch mehr Ärztezentren nicht notwendig seien. „Was Prävention, Reha-Maßnahmen, ambulante Versorgung, schlafmedizinische Fragen angeht, so sind wir in Witten gut aufgestellt, haben vieles initiiert - ohne gefördert zu werden. Das wollen wir transparent machen.“ Hin solle der Trend gehen zu einer optimierten ambulanten, dezentralen Versorgung in Kooperation mit allen Beteiligten.
Als ein Beispiel führte Nervenärztin Dr. Rita Wietfeld im Vortrag „Seelische Gesundheit“ an, dass inzwischen viele depressiv Erkrankte im häuslichen Umfeld lebten. „Früher kamen sie in eine Klinik.“ Voll des Lobes ist Moderator Sieghart Niggemann: „Ich hatte einen Nierentumor, bin hier exzellent behandelt worden“, so der Ex-Leiter der Ersatzkassenverbände in Westfalen-Lippe. „Wir haben ein tolles Gesundheitswesen. Wir müssen es nur bekannter machen.“
Neu einstellen müssten sich die Wittener darauf, dass künftig „ein Arzt nicht mehr von 7 bis 21.30 Uhr erreichbar ist“, so Koch. „Junge Ärztinnen wollen auch Freizeit. 57 Prozent der Ärzte hier sind über 50. Man wird sich umstellen, neue Kooperationsformen finden müssen.“ Momentan gebe es in Witten 51 Haus- und 81 Fachärzte.
Die Ex-Wittenerin Renate Voß lebt inzwischen „auf dem Land“, kommt aber für ihre Untersuchungen immer noch nach Witten. „Denn das Angebot ist hier besser. Ich kenne mich aus, aber alles weiß man nie. Ich bin gekommen, um mich zu informieren.“ Und so erfuhr sie noch Neues über die Schlafmedizin von Lungenfacharzt Dr. Karl-Heinz Franz und zur Präventionsmedizin von Allgemeinarzt Dr. Kurt-Martin Schmelzer.