Witten. .

Ob sie nun kriechen, krabbeln oder einfach nur still in einer Ecke liegen – die Spinnen und Reptilien bei der Ausstellung im Saalbau zogen das Publikum in Scharen an.

Besonders beliebt waren die beiden großen Landschildkröten, ein grüner Leguan namens Leo und die großen Schlangen. Denn die konnte man auch anfassen. Die beiden fünfjährigen Freunde Erik und Viorell waren besonders von Leo begeistert. Als Tierpfleger Thomas Maatz ihn auf seinem Arm sitzen lässt, dürfen die beiden den Rücken des Tieres streicheln. „Mama, das fühlt sich voll komisch an. Du musst ihn auch anfassen“, ruft Erik seiner Mutter Eilleen Wember zu. Diese schüttelt nur den Kopf und hält Abstand zu der Echse. „Das ist nicht so meine Welt. Ich bin nur hier, weil mein großer Sohn unbedingt eine Schildkröte haben will und sich die hier anschauen möchte“, erklärt sie.

200 Tiere aus 100 verschiedenen Arten bietet die Ausstellung. Da sind nicht nur Schlangen und Echsen mit dabei, sondern auch Spinnen, Kaimane und Skorpione. Die größte Spinne hat einen Körperdurchmesser von rund acht Zentimetern. „Wenn sie ihre Beine komplett ausstreckt, hat sie einen Durchmesser von 34 Zentimetern“, erklärt Thomas Maatz. Andere Spinnen haben rote Verfärbungen auf den Beinen oder sind sehr behaart. Thomas Maatz‘ private Vogelspinne heißt Mathilda und lässt sich von den Besuchern gerne auf die Hand nehmen. „Sie hört sogar aufs Wort“, sagt der stolze Besitzer und lässt die Spinne auf Kommando stehen bleiben. Über ihre Fressgewohnheiten begeistern sich viele Besucher. Denn wenn die Vogelspinne ihre Beute, meistens Heuschrecken, gefangen hat, spritzt sie dem Futter ein Gift ein. „Dann bleibt am Ende von ihrer Beute nicht mehr als die Flügel übrig. Alles andere löst sich auf“, weiß Thomas Maatz.

Besucherin Cornelia Lukossek ist fasziniert von den Tieren. Während Spinne Mathilda über ihre Hand läuft, strahlt sie über das ganze Gesicht. „Ich bin verrückt nach Schlangen und Spinnen. Aber ich würde mir nie welche holen, weil ich es als Tierquälerei ansehe, wenn sie nicht absolut artgerecht gehalten werden“, erzählt die Besucherin aus Sprockhövel. Auch der große dunkle Tigerpython, der auf der Schulter von Thomas Maatz liegt, hat es ihr angetan. Sanft streichelt sie das Tier unterm Kopf. „Das geht aber auch nur, weil die Schlange es gewohnt ist, am Kopf angefasst zu werden“, weiß Tierpfleger Maatz. Um ihn herum hat sich eine Schar Kinder angesammelt, die alle mal eine Schlange streicheln wollen. Tierpfleger Maatz betont: „Immer einer nach dem anderen. Sonst ist sie gestresst und kann schnappen.“

Zwei Tage lang war die Reptilienausstellung zu Gast in Witten. Für Thomas Maatz war es ein Erfolg: „Es lief zwar schleppend an, aber das Interesse war im Endeffekt sehr groß.“