Witten. .
Den Bürgern ist der Appetit auf Eier nicht vergangen. Sie kaufen trotz des Dioxinskandals – allerdings geht der Trend zum Bio-Produkt.
Das merkt vor allem Alnatura an der Bahnhofstraße, wo’s nur Bio-Eier gibt. „Wir haben deutlich mehr verkauft, ungefähr das Doppelte“, sagt Filialleiter Alexander Ostermann. „Jeder zweite Kunde fragt nach Eiern.“ Rund 1000 Zehner- und Sechserpackungen Eier gingen letzte Woche übern Ladentisch, zählt Ostermann und ist selbst erstaunt über diese Menge.
Am Dienstagmittag ist das Regal nicht pickepackevoll, aber bisher „war immer was da“, so Ostermann. Zwar konnte der hauseigene Eierhof Anfang dieser Woche nicht liefern, doch kam Ersatz von einem Betrieb im Rheinland. Und ab Mittwoch gibt’s dann wieder die Alnatura-Eier. „Wir haben nachgelegt“, schmunzelt Ostermann.
Einen positiven Nebeneffekt hat das Ganze außerdem: „Die meisten Kunden, die wegen der Eier kommen, kaufen dann auch gleich Fleisch und Milch, weil sie unsicher sind, ob da nicht auch was drin ist“, sagt der Filialleiter. „Man trifft jetzt viele, die sonst nichts mit Bio zu tun haben.“
Auch Klaus Funkes Befürchtungen, dass der Dioxinskandal für den Verkauf schädlich sei, haben sich nicht bestätigt. „Das Kaufverhalten ist normal“, sagt der Markthändler. Viele Leute fragen zwar weiterhin, ob die Eier schadstofffrei seien. Denen hält Funke dann ein entsprechendes Schreiben vor die Nase. Aber, sagt er, „die meisten sind Stammkunden. Die wissen, wo die Eier herkommen.“ Nämlich aus dem Münsterland.
Bei Real an der Annenstraße verweisen Schilder an den Regalen darauf, dass alle Eier unbedenklich gekauft werden können. „Wir hatten von Beginn an kein belastetes Produkt im Sortiment“, erklärt Markus Jablonski, Pressesprecher in der Real-Zentrale. Die Nachfrage nach Bio-Eiern sei dennoch gestiegen.
Das bestätigt auch Michael Gutwein, Filialleiter des Plus-Marktes an der Wittener Straße: „Normale Eier verkaufen wir etwas weniger, Bio-Ware dafür etwas mehr. Und Nachschub ist kein Problem.“