Die Inliner-Bahn rund um den Kemnader See rückt näher. „Im Frühjahr, vermutlich im März, ist Baubeginn“, kündigte Wilfried Perner, Geschäftsführer der Freizeitzentrum Kemnade GmbH (FZK), am Freitag an.

Über 3000 Rollschuhfahrer skaten an sonnigen Wochenenden auf den beiden Rundwegen am Kemnader See. Oft geraten sie mit Fußgängern, Joggern und Radfahrern aneinander. Lösung: eine dritte Bahn allein für Inliner. Mit zwölf Kilometern soll die Kemnade-Piste eine der längste in Deutschland werden.

Bereits 2008 nahm die FZK die Planungen auf. Im Konzeptpapier „Perspektive Kemnade“ ist die „Ruhr-In-Line Skaterbahn“ als Schwerpunkt aufgeführt, die Zielgruppe klar umrissen: „In der Metropole Ruhr gibt es 900 000 Inliner, deutschlandweit sind es 14 Millionen.“

Die Finanzierung des Vier-Millionen-Projekts ist mittlerweile gesichert. „80 Prozent werden aus EU-Mitteln bestritten. Den Rest bringen unsere Gesellschafter auf, unter anderem der Regionalverband Ruhrgebiet und die Städte Bochum und Witten. Wir erwarten im Februar den Bewilligungsbescheid der Bezirksregierung. Danach kann es losgehen“, so Perner.

Die Inliner-Bahn wird drei Meter breit. Auf beengten Teilstrecken müssen sich Inliner und Radler eine Bahn teilen; die wird aber vier Meter breit sein. Auf einem speziellen Asphalt sollen die Skater schleunig unterwegs ein - auch abends und nachts: Alle 25 bis 40 Meter werden Laternen in-stalliert, die die Bahn bei Dunkelheit beleuchten. Den Strom wird das neue Wasserkraftwerk des Ruhrverbandes am Kemnade-Wehr liefern.

Auf knapp zweieinhalb Jahre veranschlagt die FZK die Bauzeit. Im Sommer 2013 soll der Rundkurs vollendet sein. Wilfried Perner ist zuversichtlich: „Das wird ein Renner und die Attraktivität unseres Naherholungszentrums nochmals deutlich steigern.“

Das gilt auch für das Zeltfestival Ruhr: für Perner eine „enorme Aufwertung des Standortes Kemnade“. Pop- und Rockstars werden auch in diesem Spätsommer unter Planen die Massen anlocken. Anlass für die FZK, über eine räumliche Ausweitung nachzudenken. Teile der Gastronomie und des Rahmenprogramms sollen 2012 auf die westlich gelegene Wiese unmittelbar am See umziehen.

Hauptsächlich Familien haben Wilfried Perner und sein Team bei den beiden großen Seefesten im Blick. Zwar werde derzeit noch eine Agentur gesucht. „Die Veranstaltungen finden aber auf jeden Fall auch in diesem Jahr statt: ,Kemnade in Flammen’ in Oveney vom 11. bis 13. Juni, das Hafen-Festival in Heveney vom 29. bis 31. Juli“, betont Claudia Spoo, die sich bei der Freizeitgesellschaft um das Marketing kümmert.

Bis zur großen Sommerparty wird in Oveney möglicherweise ein neuer Treff eingerichtet sein. Unterhalb der Seeterrassen soll ein Biergarten seine Pforten öffnen: „ebenerdig, bodenständig und darauf ausgerichtet, auch verschwitzte Radfahrer oder Inline-Skater willkommen zu heißen. Motto: Lieber ein erfrischendes Radler als ein Kännchen Kaffee“, so Perner.

Apropos Schweiß: Auch für das Freizeitbad Heveney gibt es aktuelle Überlegungen, etwa, den Schwimmbad- vom Saunabereich zu trennen. Bisher gilt das Eintrittsticket für beide Wellness-Zonen.