Die hatte der Mieterverein Witten vorgebracht

Wie unsere Zeitung gestern berichtete, haben laut Wittener Mieterverein einige Neu-Mieter der Deutschen Annington (DAIG) schlechte Erfahrungen mit der Wohnungsgesellschaft gemacht, die sich in einem riesigen Umstrukturierungsprozess befindet. Für die Kritik lieferte der Mieterverein auch zwei Beispiele.

„Ja, es gab natürlich bei der Einführung der neuen Systeme auch Kinderkrankheiten”, räumt Dirk Schmitt, DAIG-Bereichsleiter Konzernkommunikation in Bochum, ein. Aber er verweist auch auf die positiven Effekte für die Mieter und nimmt zu den beiden Beispielen dezidiert Stellung.

Im Fall der Familie, die eine DAIG-Wohnung zum 1. Juni angemietet habe, seien als Ausgleich dafür, dass diese das Bad selbst renovierte, drei Grundmieten frei. Fällige Arbeiten am Balkon hätten sich verzögert, weil – unvorhersehbar – ein Gerüst gestellt werden musste. Schmitt sichert aber zu, dass die Arbeiten in Kürze erledigt werden.

Die Familie, die eine Annington-Wohnung zum 1. Juli angemietet habe, habe zwei Grundmieten als DAIG-„Vermietungsanreiz” frei erhalten. Schmitt: „Unseres Wissens sind alle Arbeiten ausgeführt worden. Wir benötigen hier vom Kunden genaue Informationen darüber, welche Arbeiten gegebenenfalls noch ausgeführt werden müssen”.

Beide Mieter hatten zudem über lange Wartezeiten der neuerdings zentralen Service-Hotline geklagt. Schmitt will das nicht in Abrede stellen, verweist aber darauf, dass die Wartezeiten im Durchschnitt etwa vier Minuten betragen. Und das neue System habe den Vorteil, dass auch zu eher unüblichen Zeiten wie samstags, Freitagnachmittag und in Mittagspausen ein Mitarbeiter zu erreichen sei.

Der könne nun auf eine digitale, zentrale Mieterakte zurückgreifen, was ein weiterer Vorteil der Umstrukturierung sei. Mehr als 50 Millionen Seiten Papier, die zuvor an über hundert Standorten verteilt waren, seien dafür gescannt worden. Es gehe also durchaus um Service, so Schmitt, und nicht darum, wie der Mieterverein die Umstrukturierung angeprangert hatte, um pure Rendite auf Kosten von Mietern und Beschäftigten. Schmitt: „Die DAIG investierte im vergangenen Jahr rund 184 Millionen Euro in Instandhaltung und Moderniesierung ihrer Wohnungen. Das ist mehr als ein Viertel der gesamten Mieteinnahmen.”