Witten. .

Drei Wochen lang nur ein Rauschen in der Telefonleitung – so erging es einigen Bewohnern am Kreutzstück im Dezember. Nach vielen Diskussionen mit der Telekom ist nun bei fast allen der Anschluss wieder verfügbar.

„Das hat uns ganz schön Nerven gekostet“, meint Margarete Werth, die gemeinsam mit ihrem Mann Will seit dem 11. Dezember ohne Telefon auskommen musste. Fast tägliche Anrufe vom Handy bei der Kundenhotline der Telekom und ein immerwährendes Rauschen aus der Leitung zehrten an den Nerven des Ehepaares.

Dazu seien noch die teilweise frechen Antworten der Servicemitarbeiter gekommen. „Na, so teuer ist ein Handy auch nicht“, zitiert Margarete Werth eine Dame der Kundenhotline. Nicht nur die Werths waren von dem Telefonausfall betroffen, der durch einen Wassereinbruch in das Haupttelefonkabel ausgelöst wurde. (wir berichteten).

Zwischen zehn und 15 Bewohner des Kreutzstücks hörten wochenlang nur ein Rauschen, wenn sie den Hörer abnahmen. Seit dem Silvesterabend ist fast überall der Anschluss wieder verfügbar – außer bei Familie Strakele. „Soviel wir vermuten, sind wir die Einzigen, die immer noch kein Telefon haben“, erzählt Ingrid Strakele, die vor allem wegen ihres kranken Mannes auf ein Telefon angewiesen ist.

Genau wie die Werths benutzt die Rentnerin ein Handy, um wichtige Telefonate zu führen. „Aber ich fasse mich immer kurz, weil das nicht so günstig ist“, sagt Ingrid Strakele. Knapp 25 Euro habe sie schon für ihre Handykosten ausgegeben. Für sie sei es unfassbar, dass so etwas überhaupt passieren kann.

„Wir hatten schon öfter Probleme mit der Telekom, aber die waren meist innerhalb weniger Stunden behoben. Solange hatten wir noch nie Funkstille.“ Zwar soll am Dienstag (4.1.) ein Techniker ins Haus kommen und den Anschluss überprüfen, aber Ingrid Strakele bezweifelt, dass das was bringt. „Ich glaube mittlerweile an gar nichts mehr“, sagt die Rentnerin.

André Hofmann, Sprecher der Telekom, versteht die Sorgen der Anwohner. Die Störung sei allerdings behoben. Warum es bei den Strakeles immer noch keinen Anschluss gebe? Da kann er nur mutmaßen. „Vielleicht hat eine Leitung am Hauszugang auch einen Defekt abbekommen. Das muss der Techniker feststellen. Auf jeden Fall hat es nichts mehr mit der Hauptleitung zu tun, denn dort wurde der Wasserschaden behoben.“

Margarete Werth und Ingrid Strakele haben beide über einen Anbieterwechsel nachgedacht. Außerdem möchte Margarete Werth für Dezember die Grundgebühr erstattet bekommen. „Dabei geht es ums Prinzip. Ich zahle nicht für eine Leistung, die mir wochenlang nicht gegeben wurde.“ Inwiefern ihr die Telekom dabei entgegenkomme, wisse sie noch nicht. In einem sind sich die beiden Anwohnerinnen einig: „Wir sind froh, wenn das alles ein Ende hat.“