Witten. .
20 Kinder in den ersten Reihen sehen gespannt und erwartungsvoll auf die Bühne in der Harkortschule. Dort trat an drei Abenden in Folge der Stockumer Theaterverein mit dem Stück „Das Dschungelbuch“ auf und begeisterte die Kleinen.
Unruhig rutschen die Kinder auf ihrer Bank herum. Da geht das Licht aus, Tiergeräusche ertönen aus den Lautsprechern. Schon geht es los mit Balu, dem Bären, Baghira, dem Panther, und natürlich Mogli, der im Dschungel als das Menschenkind bekannt ist. In einem grauen Bärenkostüm und mit einem großen Mundwerk weiß Carolin Gluma, die Balu spielt, wie sie das Publikum zum Lachen bringt.
Ob sie nun in eine Tonne mit dem Hinterteil zuerst fällt und stecken bleibt oder das bekannte Lied „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ anstimmt, das Publikum ist auf ihrer Seite. Besonders die Kleinen in der ersten Reihe lieben Balu. Sie stimmen sogar mit in das Lied ein, auch wenn an manchen Stellen die Textsicherheit fehlt. Ein Höhepunkt für die Zuschauer ist die Kokosnuss, die Balu vom Baum holt. Anstatt sie wie ein Bär zu zerbrechen, steckt der lustige Balu einfach einen Strohhalm mit Schirmchen in die große Nuss und schlürft genüsslich, was die Zuschauer mit lautem Lachen belohnen.
Aber nicht nur Carolin Gluma als Balu begeistert. Lena Stumpe als Baghira ahmt perfekt die vorsichtige und väterliche Art des Panthers nach. Saskia Petri, die die hinterlistige Schlange Kaa spielt, zischt jeden S-Laut und besticht mit ihrer Brille und dem hypnotisierenden Blick. Lina Knorn spielt Mogli, das Menschenkind, das von Wölfen aufgezogen wurde, und nun in großer Gefahr vor dem bösen Tiger Shi Khan lebt, der es töten will.
Zwischendurch wird Mogli von Affen entführt, um nur kurze Zeit später von seinen Freunden Balu und Baghira gerettet zu werden. Lisa Knorn ist als Mogli überzeugend, auch wenn sie ab und an etwas überdreht wirkt. Einen besonderen Eindruck hinterlässt Laura Richardt als Affenkönig Lui.
Laut kreischend jagt sie einigen Kindern in der ersten Reihe gehörige Angst ein, bis sogar ein Mädchen von ihrer Mutter beruhigt werden muss. „Dabei sollte ich doch gar nicht der Bösewicht sein“, erzählt Laura lachend in der Pause und geht dann zu dem kleinen Mädchen hin, um mit ihr zu spielen.
Am Ende des Dschungelbuchs verjagt Mogli den bösen Tiger Shi Khan und kehrt in sein Menschendorf zurück. Das Publikum bedankte sich bei den Schauspielern für den gelungenen Abend mit minutenlangem Applaus, stehenden Ovationen und lauten Zugaberufen.
So schön kann es im wilden Dschungel sein.