Witten. .

„Eine Nachbarin ist zu uns gekommen und hat gesagt: ihr habt ein Loch auf der Wiese“, erzählt Heinz Finkensiep, der an der Rauendahlstraße 144 wohnt.

Loch ist ja nun ein relativer Begriff. In diesem Fall hat es erheblich Ausmaße: Auf vier Meter Durchmesser und eine Tiefe von sechs Metern schätzt Finkensiep das Loch auf seiner Weide. Es steht in Zusammenhang mit dem früheren Bergbau und den Stollen, die das Umfeld des Muttentals weitläufig durchziehen.

„Beim Blick in das Loch kann man sogar noch den Stollen sehen und etwas vom Flöz“, sagt Heinz Finkensiep. Und er erinnert sich, dass auf dem Grundstück in den 50er Jahren mal eine Kleinzeche gestanden hat: „An anderer Stelle ist das Gelände schon mal abgesackt, aber nicht so tief.“ Den jetzigen tiefen Einbruch führt er auf die starken Regenfälle am Wochenende zurück.

Zum Glück wird die Weide nicht für Vieh genutzt, das sonst hätte zu Schaden kommen können, sondern nur, um Heu zu gewinnen. Damit aber auch sonst niemand zu Schaden kommt, wurden jetzt der gesamte Weidebereich und auch das Loch, speziell mit einem Sicherungszaun, abgesperrt.

„Das Loch wird verfüllt. Was genau gemacht wird, klären wir in den nächsten Tagen“, sagt Andreas Koschane von der Bergschadenabteilung der RAG Deutsche Steinkohle. Die RAG hat hier das Kohlengewinnungsrecht, ihr gehört sozusagen das Unterirdische unter dem Weidenareal. Dass es in diesem Gebiet zu Einbrüchen kommt, findet Andreas Koschane nicht verwunderlich: „Nicht umsonst gilt das Muttental als Wiege des Bergbaus“, gibt er zu bedenken.

Dass ein ähnlich tiefer Einbruch wie jetzt auf der Wiese auch Heinz Finkensieps etwa 60 Meter entfernt stehendes Haus irgendwann in Mitleidenschaft ziehen könnte, sieht der als unwahrscheinlich an: „Unser Haus steht auf Fels, da ist nichts zu befürchten“, beruhigt Heinz Finkensiep.