Witten. .

Einer der letzten gebührenfreien Parkplätze geht für Autofahrer demnächst verloren. Das Evangelische Krankenhaus an der Pferdebachstraße stellt Parkautomaten auf.

Immer wieder blockierten Anwohner und Fremdparker umliegender Firmen die Parkplätze, die eigentlich für Besucher und Mitarbeiter des Krankenhauses reserviert sein sollten, begründet EVK-Sprecher Jens-Martin Gorny die Einführung von Parkgebühren. Das Krankenhaus gehört zu den wenigen im ganzen Umkreis, wo man derzeit noch zum Nulltarif stehen kann. Und das unbegrenzt. „Ab neun Uhr morgens bis mittags geht hier oft nichts mehr“, so Gorny.

Ab wann die Autofahrer zur Kasse gebeten werden, stehe noch nicht fest - frühestens ab April oder Mai, wenn die Kanalbauarbeiten an der Pferdebachstraße abgeschlossen sind. Auch die Höhe der Parkgebühren sei noch nicht entschieden. Darüber verhandelten derzeit EVK-Geschäftsführung, Diakonie-Vorstand und Mitarbeitervertretung. Denn auch die 500 Beschäftigten müssen demnächst ein Ticket ziehen - wenngleich wohl zu ermäßigten Tarifen.

Bisher teilten sich Besucher und Mitarbeiter die insgesamt 233 Stellplätze vor dem Krankenhaus. Künftig werden sie unterteilt: Im vorderen Bereich zur Straße hin stehen künftig nur noch 125 Besucherparkplätze zur Verfügung. Der Rest, zirka 110, bleibt im hinteren Bereich den Beschäftigten vorbehalten. Sollte sich herausstellen, dass die so aufgeteilten Parkplätze auf Dauer nicht ausreichen, schließt das EVK auch den Neubau eines Parkhauses nicht aus.

Jetzt werden vier erst einmal Schranken montiert - für Einfahrt, Ausfahrt, Mitarbeiterparkplatz und den für den Notarzt reservierten Weg zum Wirtschaftshof auf der Rückseite des Gebäudes. Ein Parkautomat wird vor dem Besucherparkplatz stehen, ein zweiter im Foyer des Krankenhauses. Die Gesamtkosten für die Arbeiten, die Mitte Oktober abgeschlossen werden, belaufen sich auf 150 000 Euro.

Ob der Parkdruck auf die Nachbarstraßen nach Einführung der Gebühren steigen wird? Leser befürchten dies, etwa in der Diakonissenstraße. „Viele werden versuchen, auf öffentliche Verkehrsplätze auszuweichen,“ sagtn Frank Racherbäumer, Leiter der Verkehrsavbteilung. Der Seitenstreifen auf der Pferdebachstraße sei ohnehin immer zugeparkt, am alten Güterbahnhof gebe es jetzt schon wildes Parken, das sich dann möglicherweise verstärke. In der Diakonissenstraße gebe es kaum freien plätze, in der Schlachthofstraße vor allem Anwohnerparkplätze. Fazit: „Ausweichmanöver können stattfinden. Besucher werden sich vielleicht freuen, einen freien Parkplatz am Krankenhaus zu finden.“