Witten. .

Aktuelle Kunst präsentieren, an insgesamt 13 historischen Orten im ganzen Ruhrgebiet – das war die Grundidee des Projektes „Starke Orte“, das am Samstag, 2. Oktober, mit einer Finissage im Wittener Weichenwerk seinen Abschluss fand.

Ursprünglich entwickelte sich die Idee des Projektes bereits im Jahr 2007 aus einer Initiative des Bochumer Künstlerbundes für eine Beteiligung am „Ruhr 2010“-Programm. Doch schon bald konnten auf Anfrage hin weitere Gruppen gewonnen werden, sodass sich insgesamt 15 Künstlerbünde des ganzen Ruhrgebiets beteiligten. In 13 historisch und kulturell bedeutsamen Bauwerken präsentierten die Ruhrgebiets-Küstler ihre aktuellen Werke.

Auch der Wittener Künstlerbund entschied sich zur Teilnahme, hatte aber zunächst einige Hürden zu überwinden, da es zu Problematiken beim Finden des geeigneten „starken Ortes“ kam. Als schließlich das leerstehende Gebäude des Weichenwerkes gefunden wurde, galt es neue Herausforderungen zu meistern: „Um das Gebäude herum war alles zugewachsen und das Innere musste erst komplett entrümpelt werden.

Außerdem gab es kein Wasser, keinen Strom und die Küche musste komplett er-neuert werden“, erinnert sich Dr. Gert Buhren vom Wittener Künstlerbund. Diese Sanierungsarbeiten hätten rund 70 Prozent des Budgets verschlungen, das dem Künstlerbund für das Kulturhaupt-stadtprojekt zugeteilt worden war, erklärt er.

Doch nach der Herrichtung der Räumlichkeiten stand einer erfolgreichen Ausstellung nichts mehr im Wege. Elf Wittener Künstlern wurde Raum geboten, ihre Werke und Installationen über sechs Wochen lang zu präsentieren. Dazu gab es ein reichhaltiges Event-Programm, bei dem Musiker, Schauspieler, Tänzer, Historiker und sogar eine Märchenerzählerin die Ausstellungsräume mit Leben füllten.

Schätzungsweise über 10.000 Personen besuchten die 13 „Starken Orte“ insgesamt. 1250 von ihnen kamen alleine nach Witten – eine Zahl, die den großen Erfolg dieses Projekts verbildlicht. „Damit war dies die größte und erfolgreichste Ausstellung in Witten seit mindestens zehn Jahren“, freut sich Dr. Gert Buhren.

Essentiell für diesen Erfolg sei die Kommunen-übergreifende Zusammenarbeit gewesen, erklärt Prof. Dr. Oliver Scheytt, Geschäftsführer der Ruhr.2010 GmbH. „Ohne den Zusammenschluss der Künstler-gruppen zu einer Art „kreativen Allianz“ wäre das Projekt „Starke Orte“ nicht möglich gewesen“, so Prof. Dr. Scheytt. Von den insgesamt über 300 Projekten des Ruhr.2010-Programms sehe er die „Starken Orte“ unter den besten 20 bis 30 Projekten, die auch im kommenden Jahr – wenngleich in kleinerem Rahmen – weitergeführt werden könnten.

Der Wittener Künstlerbund würde das Weichenwerk zu diesem Zweck auch im kommenden Jahr gerne weiterhin nutzen. Erste künstlerische Ideen liegen zwar bereits vor, doch ist der weitere Verbleib des Gebäudes bis dato noch nicht endgültig entschieden.