Witten.
Einbrecher haben Hochsaison, und die Straßen werden glatt und rutschig durch Laub und Nässe: Die Polizei in Witten weist zu Beginn der Herbst- und Winterzeit auf die Probleme und Herausforderungen hin.
Die dunkle Jahreszeit beeinträchtigt insbesondere den Straßenverkehr, u.a. durch die Witterung, die Lichtverhältnisse, sowie herabfallendes Laub. Wintertypische Verhältnisse, wie z.B. die Straßenglätte, erhöhen die Unfallgefahr, da viele Autofahrer die Auswirkungen unterschätzen, unangepasst fahren und die Fahrzeuge zum Teil auch schlecht ausgerüstet sind - so fehlt manchmal eine gute Winterausrüstung, die Beleuchtung ist defekt, die Scheiben sind beschlagen oder vereist. Zudem bestehen verstärkte Gefahren für dunkel gekleidete Fußgänger sowie Zweiradfahrer, so die Polizei.
Im Herbst beginne aber auch wieder die Hochsaison für Einbrecher, die im Schutz der Dunkelheit alljährlich unterwegs sind und auch tagsüber ihre kriminelle Energie ausleben. Beliebte Tatobjekte seien Häuser und Wohnungen. Dabei seien die Täter oft überregional und in Banden tätig. „Hier ist in Nachbarschaften – nicht nur im Urlaub - Hilfe auf Gegenseitigkeit angesagt. Der Amerikaner nennt das ,Neighbourhood-Watching’. Bei Verdachtsmomenten wählen sie bitte sofort die 110“, rät die Wittener Polizei.
Frühe und länger andauernde Dunkelheit ängstige auch viele Menschen morgens auf dem Weg zur Arbeitsstelle oder beim abendlichen Nachhauseweg. „Trotz der objektiv geringen Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, fühlen sich viele Bürgerinnen und Bürger subjektiv unsicher bzw. in ihrem Sicherheitsgefühl beeinträchtigt“, weiß die Polizei. „Das insbesondere an so genannten dunklen Ecken oder in unschönen Bereichen der Stadt. Dennoch muss darauf hingewiesen werden, dass Räuber und Schläger fälschlicherweise an ein geringes Tatentdeckungsrisiko glauben und im Schutz der Dunkelheit grundsätzlich erhöhte Tatanreize bestehen.“
Auch die Graffiti- Szene macht nach Erkenntnissen der Beamten jetzt noch stärker mobil. Obwohl die Witterungsverhältnisse nicht optimal seien, schützten die herbst- und winterlichen Lichtverhältnisse doch ausreichend vor „ungeliebten“ Störungen durch aufmerksame Zeugen. Die Sprayer müssten jedenfalls jetzt nicht mehr nur in den Nachtstunden losziehen, um ihr Unwesen zu treiben.
„Neben den Einbrechern werden auch andere Ganoven ihr Glück im verstärkt aufkommenden Einkaufsgeschäft suchen“, warnt die Polizei. Gemeint sind die Taschen- und Trickdiebe, die gerne in Geschäften, Einkaufsstraßen, Bahnen und Bussen, an Fußgängerüberwegen/Ampeln, Haltestellen, Gaststätten, Krankenhäusern sowie Sport- und Freizeiteinrichtungen ihre Opfer suchen.
Eigentlich seien diese Täter - vielfach sogar darauf geschulte Kinder - ganzjährig im gesamten Regionalbereich unterwegs, oft sogar in Gruppen. Die Masche: Man reist mit der Bahn an und versucht in kurzer Zeit, in einer Stadt möglichst viele Opfer zu finden. Danach wird schnell die Nachbarstadt aufgesucht, um dort die Straftaten fortzusetzen.
Besonders vorsichtig sollte jeder auf Trödelmärkten und anderen stark besuchten Veranstaltungen sein - auf jeden Fall während der Weihnachtseinkäufe und auf den überall beliebten Weihnachtsmärkten. Dort trifft man Taschendiebe besonders häufig an, hat die Wittener Polizei festgestellt: „Unseren Kriminellen wird es dort oftmals sehr leicht gemacht, da viele Personen immer noch zu leichtsinnig und unaufmerksam sind.“
Gewarnt werden müsse auch immer wieder vor den Schwindlern und Trickdieben, die in allen möglichen Verkleidungen und mit Ausreden aller Art die Spenden- und Hilfsbereitschaft ausnutzen. Neben seriösen Sammlern seien auch Betrüger gern zum Jahresende unterwegs.
Auch die Täter, die insbesondere ältere Mitbürger um Wechselgeld oder Münzen für Parkautomaten ansprechen und dann ungeniert beim Suchen die Banknoten aus den Geldbörsen ziehen, tauchten immer mal wieder in Witten auf.
Ein ganz anderes Thema sind die Gewaltdelikte sowie die Probleme in den Familien. Diese Streitigkeiten beschäftigen die Polizei immer wieder. „Jetzt, im Herbst und Winter, sind die Bürger mehr als sonst zuhause, und Familienkonflikte treten möglicherweise häufiger auf. Problematisch ist, dass heutzutage unangemessener Alkoholkonsum eine immer stärkere Rolle spielt“, beklagen die Beamten.
Für weitere Fragen und Anregungen stehen beim Kriminalkommissariat 37 in Witten als Ansprechpartner zur Verfügung:
Kriminalhauptkommissar Rainer Lückel , Tel.: 209 - 8711
Kriminalhauptkommissar Ingo Lieweries, Tel.: 209 - 8713
Erster Kriminalhauptkommissar Ralf Tietz, Tel.: 209 - 8710
Telefaxanschluss: 209 - 8708