Witten. .

Vier Wochen lang verbrachte die Künstlerin Angela Holtermann-Stumpf jeden Tag bis zu zwölf Stunden mit Farbdose und Pinsel in der Hand auf dem Malergerüst. Das Ergebnis: Ein Gute-Laune-Haus mitten in Witten.

Andere fahren in den Sommerferien an den Strand oder in die Berge. Angela Holtermann-Stumpf blieb zu Hause und stieg aufs Gerüst. „Witten könnte etwas mehr Farbe vertragen“, dachte sie sich und machte sich an die Arbeit.

Vier Wochen lang verbrachte die Künstlerin jeden Tag bis zu zwölf Stunden mit Farbdose und Pinsel in der Hand auf dem Malergerüst. Geholfen hat ihr niemand, aber das wollte sie auch gar nicht. „Es war mir wichtig, dieses Projekt allein zu realisieren“, betont die zweifache Mutter. Die Anerkennung ihrer Familie hinterher sei auch eine Form der Unterstützung gewesen, fügt sie hinzu.

90 Prozent positive Rückmeldungen

Das leuchtend bunte Haus am Ledderken 32 ist zum Blickfang geworden. „90 Prozent der Rückmeldungen sind positiv“, freut sich die kreative Besitzerin. Einige Nachbarn mussten sich erst noch an die neue Erscheinung gewöhnen, aber im Vergleich zu früher ist eine klare Verbesserung eingetreten. Wer will schon immer dieselben grauen Hausfassaden sehen?

Angela Holtermann-Stumpf hat es sich zum Beruf gemacht, fröhliche und bunte Dinge zu erschaffen. „Wir wohnen jetzt seit dreizehn Jahren in dem Haus. Und seit zwölf Jahren widme ich mich meinen Figuren“, erzählt die gebürtige Wittenerin, die eigentlich eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten gemacht hat. „Aber das war nie mein Ding“, schiebt sie schnell hinterher.

Von Hundertwasser und Niki de Saint-Phalle inspiriert

Nicht nur im Haus wimmelt es zwischen den farbenfrohen Wänden von Kühen, Engeln und Menschen aus Draht, Zeitungspapier und Beton, auch im Garten lebt eine ganze Gesellschaft von Fantasiewesen. Es gibt so viel zu gucken, dass man am liebsten gar nicht mehr gehen würde. „Es wäre schön, wenn ich irgendwann eine Ausstellung hier eröffnen könnte“, so die Künstlerin, die sich besonders von Hundertwasser und Niki de Saint-Phalle inspirieren lässt. Momentan verkauft sie zwar ihre Objekte bereits, aber hauptsächlich im Bekannten- und Freundeskreis.

Weil sich die Sache mit dem Haus aber sehr schnell herumspricht, rechnet Angela Holtermann-Stump schon jetzt mit wachsendem Interesse an ihrem Haus und Garten. Und wenn sie sagt, dass sie immer offen für einen Besuch sei, glaubt man ihr das sofort.