Witten. .
Wohin Sie auch schauen, es entsteht gerade ein neuer Lebensmittel-Supermarkt. Die alteingesessenen Lebensmittelhändler vergrößern mit aller Macht Ladenfläche, Sortiment und Parkraum, um für die Kunden attraktiv zu bleiben.
Denn gleich nebenan lockt der eine oder der andere bundesweite Discounter mit seinen Angeboten.
Standort Annen. Das ist die Bilanz einer Niederlage der Lebensmittelhändler, und die Devise lautet: Von Annen lernen heißt wachsam sein. Ein Discounter zog in das Bahnhofsgebäude ein (und ist schon wieder weg), der andere machte sich an der Stockumer Straße hübsch, und dann kam noch der Wal-Mart, der auch weg ist, aber einen Nachfolger gefunden hat. Auf der Strecke blieben zwei Edeka-Märkte an der Stockumer und der Holzkampstraße sowie der Akzenta am Annener Markt. Alle gut geführt, alle alt eingesessen, aber keiner hatte auf der bestehenden Verkaufsfläche eine Chance gegen die Branchenriesen. Jetzt sind die Einzelhändler klüger geworden.
Standort Heven. Die Edeka-Filiale von Norbert Bertram am Hellweg 51 ist gemütlich, eng und sehr überschaubar. Knapp 380 Quadratmeter, drei Gondelreihen in der Mitte, hinten sind es noch zwei, das Angebot drängt sich in den Regalen. Drei Schritte weiter locken ein großer Discounter und ein Getränkemarkt. Und direkt daneben eröffnet Norbert Bertram am 23. September auf 1500 Quadratmetern seinen neuen Edeka mit 1,80 Meter breiten Gängen und Regalen, die auch nicht höher als 1,80 Meter sind.
„Ältere Herrschaften kommen sonst nicht an die Ware“, sagt er, und das ist wichtig, weil nebenan ein Seniorenzentrum liegt. „Dann kann ich endlich das Vollsortiment angemessen präsentieren, das ich auf der kleinen Fläche nicht unter bekomme, außerdem das Frischeangebot umfangreich vergrößern und die Feinkostabteilung vergrößern.“ So hat er es auch schon in seinem zweiten Geschäft am Crengeldanz gemacht, das Anfang 2007 umgebaut wurde. Zwei Fachmärkte - ein bekannter Drogeriemarkt und eine Tierbedarfskette - kommen wenig später in Heven noch dazu.
Standort Stockum. Norbert Bertrams Schwester Brigitta Hasler ist schon ein paar Monate weiter. Da ist sie von der Ecke an der Hörder Straße in den neuen Bau an der Pferdebachstraße gezogen. Großzügige Aufteilung, nichts wirkt beengt, Frische und Feinkost vergrößert und Parkplätze reichlich. Zwar gibt es in Stockum nur einen Discounter, aber man will, siehe Annen, gewappnet sein. In ihr früheres Ladengeschäft an der Kreuzung kommt im September ein Einzelhandelsmarkt. Ein längerer Leerstand gerade an dieser exponierten Stelle hätte Stockum auch nicht gut getan, aber „wir haben den Mietvertrag unter Dach und Fach, und der neue Mieter will einiges investieren“, sagt Volker Petzing von der Dortmunder Immobilienfirma Dreier, der beide Objekte gehören.
Standort Bommern. Das Edeka-Geschäft Schwalemeyer am Bodenborn platzt aus allen Nähten und ist - so ein Papier der Stadtverwaltung - langfristig nicht mehr rentabel zu führen. Ein Getränkemarkt hätte Interesse, dort einzuziehen. Eine Neubaufläche für den Edeka wird auch schon ins Auge gefasst. Das ist der Bereich rund um die Feuerwache am Bommerfelder Ring, wo ein privater Investor bereits Grundstücke erwirbt, um den Standort auszubauen.
Auch die Feuerwache müsste dem Versorgungszentrum weichen, an dem auch die bekannte Drogeriekette Interesse hat; die Stadt könnte sich auch einen Discounter vorstellen, denn der Standort zwischen Schule, Sportzentrum, Wohnsiedlung und Bodenborn ist günstig. Der Edeka-Markt wird ein wachsames Auge darauf haben; Annen ist schließlich nicht weit.