Witten. .

Das Muttental gilt als Wiege des Ruhrbergbaus. Bereits 1510 soll dort die erste Kohle imTagebau abgebaut worden sein.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Bergbau 1552 in den Gerichtsakten der Burg Hardenstein. 660 Zechen habe es in Witten gegeben, sagt Klaus Lohmann, Vorsitzender des Fördervereins Bergbauhistorischer Stätten. Dazu zählten aber auch Stellen, an denen Anwohner einfach im Garten nach Kohle gegraben haben. „Gerade im Vormholzer und Durchholzer Bereich gab es das oft.“

Im Muttental selbst finden sich etliche Relikte des Bergbaus. Allein der Berbauhistorische Rundweg führt an 32 Stationen vorbei. Das rekonstruierte Schachtgerüst der Zeche Margarethe, das jetzt abgebrannt ist, war ein wichtiger Bestandteil des Lehrpfads. Über das Schachtgerüst wurde früher die Kohle auf die nötige Höhe gehoben, um sie in Loren zu verladen.

Schacht Margarethe 6/9 wurde 1883 als so genannter tonnenlägiger Schacht 60 Meter tief ins Flöz getrieben, erklärt Klaus Lohmann. 1885 wurde ein kleines Zechenhaus errichtet. 1889 wurde der zweite Schacht, Schacht Anna, als Erbstollen angelegt. Nachdem die Kohlevorräte erschöpft waren, wurden beide Schächte 1896 stillgelegt. 1899 wurde der Bergbau mit der Zeche Hermann fortgesetzt, die 1910 ihre höchste Jahresförderung erreichte.

1972 schloss mit „Herbede“ die letzte größere Schachtanlage auf dem heutigen Wittener Stadtgebiet. Im gleichen Jahr wurde der Bergbaulehrpfad im Muttental angelegt. Mit der Schließung der Kleinzeche „Egbert“ endete einige Jahre später auch dort der Bergbau.