Witten. .
Überall wird geschraubt und gehämmert auf dem Gelände des Zeltfestivals Ruhr am Kemnader See, denn am Freitag geht’s los.
Dann werden die Besucher nicht nur zu den Musik- oder Kabarett-Veranstaltungen strömen oder über den Kunsthandwerkermarkt bummeln, sondern sich auch gastronomisch verwöhnen lassen.
Über diesen Teil der Veranstaltung wacht Festival-Mitorganisator Lukas Rüger mit Argusaugen. Denn zur Wohlfühl-Stimmung gehört es eben auch, sich vor oder nach einer Veranstaltung mit dem passenden Getränk oder Essen an einem der Tische auf dem Gelände mit Freunden zu entspannen. Nicht nur bei Künstlern hat das Festival, das erst im dritten Jahr stattfindet, schnell einen guten Ruf erlangt: „Wir haben inzwischen bundesweite Bewerbungen von Gastronomen, die hier mitmachen möchten“, sagt Rüger, der selbst Mitinhaber des Bochumer Restaurants „Livingroom“ ist.
Nachfragen kämen vor allem von mobilen Gastronomen, die über ähnliche Festivals oder mit hochwertigem Angebot über Märkte zögen. „Denn es bedarf schon einiger Erfahrung und Planung, um, wie hier, 17 Tage am Stück Besucher eines Festivals zu bewirten. „Normale“ Gastronomen, als solche mit festem Stammsitz, seien da noch eher zögerlich. „Aber sie tasten sich langsam ran“, so Rüger. Nach wie vor sollen aber Gastronomen aus der Umgebung den Schwerpunkt bilden, „denn wir wollen die Einbettung in diese Region unterstreichen“, sagt er.
Aus Witten ist bisher keiner dabei. „Letztes Jahr hat Graßhoffs Backhaus bei uns angefragt. Aber leider ist es bisher nicht zur Zusammenarbeit gekommen. Auch zu Hoppe’s Sinneslust haben wir Kontakt. Vielleicht klappt’s ja nächstes Jahr“, so Rüger. Und das spanische Restaurant Picasso, unweit an der Ruhr gelegen, hält er für eine interessante Ergänzung.
„Uns ist ein breites Angebot für die Besucher wichtig und nicht alles doppelt und dreifach zu haben“, meint er. So gibt es aus jeder Sparte der zwölf Teilnehmer nur jeweils einen. Der Besucher-Liebling des letzten Festivals war die Currywurst. „Die läuft immer bombig“, so Rüger. Und so ist Bochums Kult-Wurstschmiede „Dönninghaus“ auch diesmal wieder dabei. Aber es gibt auch Amerikanisches vom Burger bis zum Grillsteak aus dem „Roadstop“ oder für Gourmet-Zungen gegrillte Jacobsmuscheln auf asiatischem Algensalat aus dem „Livingroom“.
Erstmals dabei ist „Die Reisbar“, die zum Beispiel Reis mit verschiedenen Füllungen anbietet. Aber es gab auch Absagen von Teilnehmern des letzten Jahres. Etwa vom „Henrichs“ in Hattingen, das derzeit zuviele andere Veranstaltungen habe. „Auch ein Münchner Gastronom hat sich verabschiedet. Denn er wollte nur kommen, wenn’s auf dem Gelände keine Currywurst gibt“, erzählt Rüger. Wieder dabei ist ein Anbieter, der selbst Eis macht und damit übers Gelände zieht. Rüger: „Das war im letzten Jahr ein Publikumshit und unterstreicht gut das Charmante, Verspielte des Festivals“. Auch der TV-Koch Nelson Müller, der in Essen ein Restaurant betreibt, habe kommen wollen, „aber er dreht eine neue TV-Staffel“, so Rüger.
Etwa 6000 Euro inklusive aller Anschlüsse und Aufbauten koste Gastronomen ein Festival-Stand. Der besteht aus zwei Zelten mit etwa 50 Quadratmetern Fläche. An diesen weißen Zelten heißt es also in den kommenden Tagen: Guten Appetit.