Witten. .

Die Muttenthalbahn macht Dampf: Auf den Beschluss, den Standort zu erhalten, folgen nun Pläne, die Gleisanlagen bis zum Bethaus zu verlängern und ein Kleinbahnmuseum mit bis zu 18 Loks anzusiedeln.

Wenn es um die Schmalspurbahn an Zeche Theresia geht, ist Hannsjörg Frank nicht mehr zu bremsen. Frank ist 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn und schwärmt von der Verdoppelung der Bahnstrecke, die Anfang des Jahres auf einem Workshop besprochen wurde. „Bis zum Bethaus wären es noch einmal 1300 Meter Gleisstrecke“, rechnet er vor. „Die Bahn würde am ehemaligen Steigerhaus enden. Das käme nicht nur älteren Menschen und Familien zugute, auch touristisch wäre das ein Gewinn.“

Für die Bahnfreunde ebenfalls, an deren Schmalspurbahn immer noch Besucher vorbeilaufen, und zum Ärger der Betreiber auch an deren Gastronomie, die wichtiger Bestandteil der Finanzierung ist. Zumal Zuschüsse gestrichen oder zumindest gekappt werden. „Von den Stadtwerken erhalten wir für dieses Jahr auch 1000 Euro weniger als sonst. Und das, obwohl wir rund 2500 Euro wieder bei den Stadtwerken ausgeben.“

Ohne Moos nix los, momentan können die laufenden Rechnungen mehr schlecht als recht beglichen werden, und die Erweiterung kostet rund 2,1 Millionen Euro. Die Arbeitsgemeinschaft Mutten-thalbahn nimmt mit ihren Plänen aber am Landeswettbewerb „Erlebnis NRW - die besten Ideen für Tourismus und Naturerlebnisse in NRW“im Rahmen des Ziel2-Programms teil. „Mit Dampf ins Muttental“ ist der Titel. Frank: „Wenn der Wettbewerb positiv verläuft, dann wissen wir das bis zum Jahresende. Bis zum Frühjahr 2011 können Förderrichtlinien geprüft werden, 2014 könnte alles fertig sein.“

Dann könnte auch der Fuhrpark gewachsen sein, denn die Dampf-Kleinbahn Mühlenstroth bei Gütersloh würde mindestens vier betriebsfähige Dampfloks nebst Fahrzeugpark beisteuern, „und wenn der Verein ganz zu uns kommen will, dann wären es sogar zwölf Dampf- und sechs Dieselloks.“

Hannsjörg Frank sprüht vor Ideen. „Man könnte in Zusammenarbeit mit den Hotels beispielsweise eine mehrtägige Lokführerprüfung anbieten. Andere Bahnen, die das machen, sind auf zwei Jahre im voraus ausgebucht.“ Seine einzige Sorge ist, dass die Stadt die Signale auf Rot stellt. „Wir stehen auf der Verkaufsliste der Stadt Witten“, fürchtet er. „Ein Investor könnte uns die Immobilie einfach wegkaufen.“ Ein Gespräch mit der Bürgermeisterin in zwei Wochen soll Klarheit in diese Sache bringen und zeigen, in wieweit die Stadt die Muttenthalbahn unterstützen will. Wer Hannsjörg Frank kennt, der weiß: Da macht er denPolitikern wieder kräftig Dampf.