Einige Kinder sind im Schwimmbecken, manche Erwachsene trinken Kaffee auf der Terrasse und wieder andere schlendern einfach nur durch die Grünanlage.

Bis dahin nichts Besonderes. Der kleine Unterschied zu öffentlichen Parkanlagen und Cafés: Jeder ist nackt.

Im ersten und einzigen Freikörperkultur (FKK) Verein Wittens sind Klamotten kein Muss, wenn man in der Sonne liegen und sich entspannen will. Da viele Menschen immer noch Berührungsängste mit dem Thema FKK haben, bot der Sport- und Naturfreunde Verein Witten (SuN Witten) nun einen Tag der offenen Tür an. „Wir hatten bereits einige Gäste hier“, erzählt Ute Sattler, Mitglied im Verein seit 29 Jahren. Sie hätten sich wohl gefühlt. Ute Sattler hat an diesem Tag Anziehsachen an, das aber auch nur für die möglichen Gäste. „Man muss sie ja nicht direkt mit nackten Tatsachen konfrontieren“, sagt sie lachend.

Auf dem 70 000 Quadratmeter großen Gelände ist für jeden etwas dabei. Ein 25 Meter langes Schwimmbecken, zwei Mehrzweckplätze zum Tennis oder Fußball spielen, zwei Saunen, ein Vereinsheim mit angrenzender Terrasse und viele Stellplätze für Wohnwagen. Insgesamt ca. 100 Dauerstellplätze bietet der Verein den Mitgliedern. Viele der 420 Mitglieder blieben oftmals eine Woche am Stück und länger hier in den Sommermonaten, so Sattler. Für die Pflege und Instandhaltung der Anlage sind die Camper selbst verantwortlich. „Wir haben eigentlich für jede Notlage jemanden hier, der etwas beisteuern kann. Jetzt haben wir erst die Dämmung am Haus aus eigenen Kräften erneuert“, erzählt Ute Sattler. Fremde Unternehmen seien einfach nicht zu bezahlen. Deswegen seien auch die Mitgliedsbeiträge relativ niedrig, da jeder mal mit anpacken müsse. Eine Familie zahlt für das gesamte Jahr 334 Euro. Der Wohnwagenparkplatz ist aber noch nicht inbegriffen.

Eines bemerkt man ziemlich schnell auf dem Gelände: Mit Klamotten fällt man auf. „Es besteht keine Pflicht nackt zu sein, aber wer sich hier anmeldet, ist sich eigentlich bewusst, dass hier alle nackt sind“, erklärt Ute Sattler.

Warum sie sich vor 29 Jahren für den Verein entschieden hat? „Ich mag das Gefühl, nackt zu sein, so wie wir auf die Welt gekommen sind“, erklärt sie. Es sei einfach angenehmer, vor allem nach dem Schwimmen, wenn man dann nicht die nassen Sachen noch anhabe.