Witten. .
Inzwischen hat Jörg Bülow die Geschichte bestimmt schon zigmal erzählt: Wie er letzten Freitag über 20 Stunden von Mallorca bis Witten brauchte. Der 42-jährige Hevener ist einer von denen, die wegen der Aschewolke im Ausland festsaßen.
Soviel vorweg: „Fix und fertig“, aber gesund und glücklich erreichte Bülow am Samstagmorgen um 8.40 Uhr seine Freundin und sein Zuhause am Steinhügel. Der Sanitär- und Heizungsinstallateur hatte sich mit zwei guten Freunden aus Wattenscheid und Schwelm eine fünftägige „Männertour“ auf der Aida gegönnt: Von Palma de Mallorca ging’s nach Marseille und Barcelona und wieder zurück. Schon an Bord hatten die Herren im TV vom Ausbruch des Eyjafjallajökull gehört. „Doch wir haben uns nicht über die Ausmaße, die das haben kann, Gedanken gemacht. Island ist ja nicht um die Ecke“, erinnert sich Jörg Bülow.
Mit dem Nachtexpress von Basel nach Düsseldorf
Am Flughafen von Palma dann saß das Trio stundenlang fest. Von 10 bis nach 20 Uhr. Der zwischenzeitlich umgebuchte Flug nach Münster wurde gegen 19 Uhr gecancelt. Ein Flug nach Wien, den die Drei zu ergattern versuchten, war ausgebucht. Aber, sagt Bülow, „wir sind am Ball geblieben.“ Sein einziger Gedanke: „Hauptsache, von der Insel ‘runter.“ Schließlich wurden noch Passagiere für einen Flug nach Zürich gesucht. Bülow und Co. zögerten nicht lange und griffen zu. Gegen 20.15 Uhr erfolgte tatsächlich der lang ersehnte Start.
Und die Männer hatten Glück im Unglück: Im Flieger kam bald die Durchsage, dass Zürich auch dicht sei und deshalb nur Landeerlaubnis in Basel bestehe. „Das liegt ja noch näher an Deutschland“, freute sich Bülow, der während all der Stunden Kontakt zu einem Freund vom Fach hatte: Der ist Reiseleiter und lotste die Truppe per SMS durch das Chaos.
Gegen 22.15 Uhr landeten sie in Basel. Um 23.27 Uhr erwischten die Männer den Nachtexpress nach Düsseldorf, wo Bülow seinen Wagen geparkt hatte. Und am Samstagmorgen stand er endlich in Heven vor der Tür: „Müde wie ein Hund.“