Witten. .
Alles andere als entspannt verlief der gestrige Freitag für viele Mitarbeiter der Wittener Reisebüros. Der Ausbruch des Vulkans „Eyjafjallajökull“ auf Island brachte den Flugplan vieler Reisender aus der Ruhrstadt durcheinander.
Kaum ein Flieger startete in Deutschland, was die Telefone in den Reiseagenturen heiß laufen ließ. Urlauber und Geschäftsreisende wollten wissen, wie es weitergeht. Nicht gerade leichter machte es den Mitarbeitern der ständige Fluss an verschiedensten Informationen. Bei Heike Bödiker vom Reisebüro Thomas Cook hieß es vormittags noch, man solle erst mit der Airline sprechen und nicht auf gut Glück zum Flughafen fahren. Dagegen teilte Heike Steimer vom Reisebüro Gassen den Kunden mit, dass sie auf jeden Fall fahren sollten und vor Ort informiert würden. „Die Aussagen der Fluggesellschaften ändern sich aber auch ständig“, sagte Steimer. „Wir können die Kunden hauptsächlich vertrösten und ihnen raten, abzuwarten und die Medien zu beobachten“, so Heike Bödiker.
Bei ihr ging es morgens noch recht ruhig zu. Doch das änderte sich im Laufe des Tages. „Hier brennt der Baum“, sagte sie in einem weiteren Gespräch mit der Redaktion am Nachmittag. Nachdem klar war, dass die Flughäfen in NRW mindestens bis in die Abendstunden geschlossen bleiben, hatten Kunden die Möglichkeit, Flüge umzubuchen. „Ich muss dann natürlich auch die Hotels umbuchen“, sagte Carsten Hohenhoff von der Flugbörse an der Ruhrstraße. Auch wenn bei ihm verhältnismäßig wenig Kunden anriefen, beanspruchte das Umbuchen einiges an Zeit.
Mit zunehmender Unsicherheit wurde auch der Ton zum Teil etwas rauer. „Manche Kunden sind ärgerlich“, berichtet Heike Steimer. „Aber die meisten bleiben zum Glück gelassen. Das ist auch das Beste, was man machen kann, schließlich ist ein Vulkanausbruch höhere Gewalt.“ Stornierungen blieben aber bis auf wenige Einzelfälle aus.
Wie lang die Störungen im Flugverkehr noch anhalten, wird sich nach Ansicht von Experten erst in den nächsten Tagen herausstellen. Verspätungen und Absagen kann es noch bis zum Ende der Woche geben, bei weiteren vulkanischen Aktivitäten auch länger.
Bürger, die an diesem Wochenende ihr Reisebüro nicht erreichen können, aber unsicher wegen der Flugzeiten sind, können sich direkt an die Fluggesellschaften wenden. In der Regel ist es kein Problem, die Flüge umzubuchen.
Alternativ kann der Ticketpreis auch erstattet werden. Viele Fluggesellschaften tauschen außerdem Flugscheine in Bahntickets um. Das müssen Reisende aber vorher mit den Airlines absprechen.