Witten. .
Frauen, die sich vor den Prügelorgien ihres Partners verstecken müssen, bleibt oft nur die Flucht ins Frauenhaus. Aber diese Einrichtung wird vom Land seit 33 Jahren immer nur über „freiwillige Leistungen“ finanziert. Ein Grund für Mitarbeiter, um in Düsseldorf zu demonstrieren.
Am Mittwoch trafen sich die Mitarbeiter des Frauenhauses im EN-Kreis vor dem Landtag mit vielen anderen Kollegen, um sich für eine gesetzliche Absicherung der Frauenhäuser einzusetzen. „Wir bleiben oft auf Kosten sitzen, dabei sind wir die erste Hilfe gegen häusliche Gewalt“, berichtet Claudia Eckern. Erst im Jahr 2006 sei der Landeszuschuss um 30 Prozent gekürzt worden. „Von einem auf den anderen Tag.“ Dabei sei das Frauenhaus mit seinen 25 Plätzen fast immer voll belegt, oft müssten die Mitarbeiter sogar Frauen in andere Städte schicken.
Das Land bezahle dem EN-Frauenhaus einen Zuschuss, der 80 Prozent der Personalkosten decke. Hinzu kommen einzelne Erstattungen der Tagespauschale von 33 Euro, die ein Aufenthalt im EN-Frauenhaus pro Tag und Person kostet. Dass der Tagessatz finanziert wird, hängt vom Status der hilfesuchenden Frau ab. Einer Frau, die Sozialleistungen bezieht, wird die Pauschale automatisch über die staatliche Zuwendung erstattet. Studentinnen oder Frauen mit ungesicherten Aufenthaltsstatus können das Geld oft nicht aufbringen - und hinterlassen der Einrichtung ungewollt einen Schuldenberg, berichtet die EN-Frauenhaus-Mitarbeiterin.
Nach Ansicht der Frauenverbände sei der Staat schon wegen des Grundgesetzes (jeder hat ein Recht auf körperliche Unversehrtheit) dazu angehalten, seine Entscheidung zu den Frauenhäusern nicht „nach Kassenlage“ zu fällen. Mit der schlechten Finanzlage hätten jedoch CDU-Vertreter in Düsseldorf argumentiert, so Claudia Eckern. Nun wollen die Frauenhäuser Unterschriften sammeln. Info: www.schwere-wege-leicht-machen.de.