Witten. .

„Wir hatten bisher Glück, ringsum in Hagen oder Bochum hat bereits Wald gebrannt“, sagt Stadtförster Klaus Peter. Auch im grünen Witten ist die Gefahr nicht auszuschließen.

Etwa Zweidrittel des Stadtgebietes bestehen aus Grünflächen, Landwirtschaft und Wald (etwa 20 Prozent). Weggeworfene Zigaretten gelten bundesweit als Brandursache Nummer eins. „Dabei ist Rauchen im Wald laut Landesforstgesetz NRW von März bis Oktober generell verboten“, unterstreicht Klaus Peter.

Auch illegales Grillen, wie es zum Beispiel immer wieder auf den waldnahen Wiesen des Hohenstein vorkommt, ist verboten. Schließlich gibt es dort extra eingerichtete städtische Grillstationen. „Aber auch die dürften bei Stufe 5, der höchsten für Waldbrandgefahr, nicht mehr benutzt werden“, so der Stadtförster.

Als es kürzlich so heiß und trocken war, wurde im Wittener Raum bereits Stufe 4 erreicht. Durch die Regenschauer und die Abkühlung der letzten Tage sank die Gefahr auf Stufe 2. „Im nördlichen Ruhrgebiet gibt es Sandböden, da versickert das Wasser schneller. Unsere Böden hier haben höhere Lehmanteile, die das Wasser binden“, nennt Peter einen der Gründe für das relativ zügige Absinken der Gefahrenstufen hier. Aber wenn es in den nächsten Tagen wieder heißer und trockener würde, stiegen die allmählich wieder.

Nadelholzbestände würden schneller brennen als Laubwälder, so der Stadtförster. In Witten seien die Waldarten aber gut durchmischt. „Vor Kyrill lag der Nadelholzanteil bei 30 Prozent“, so Peter. Aufgrund der Durchmischung brauche man auch keine Schneisen, die andernorts das Überspringen z. B. von einem Nadelholzwaldstück auf das andere verhindern sollen.

Käme es zu einem Waldbrand, so könnte sich die Feuerwehr u. a. am Wasser des Hammerteichs, der Drei Teiche und eines oberhalb gelegenen Löschteiches bedienen. „Im Notfall dürfen wir laut Feuerschutz- und Hilfeleistungsgesetz außerdem Wasser aus privaten Teichen oder Swimmingpools entnehmen“, ergänzt Feuerwehrsprecher Ulrich Gehrke. Und weiter: „Aber wir rücken in solchen Brandfällen natürlich mit Tanklöschfahrzeugen aus, die haben bis zu 5000 Liter Wasser an Bord.“ Überdies könne ein Pendelverkehr mit diesen Wagen eingerichtet werden, um Wasser nachzuholen.

Gehrke: „Bei höheren Gefahrenstufen bereiten wir uns durch Abmarschpläne vor. Die sehen dann so aus, dass gleich mehrere Löscheinheiten losgeschickt werden.“ Waldbrände bedeuteten für die Feuerwehr viel Arbeit, so Gehrke: „Denn wir können nicht einfach löschen und das war’s. Sondern wir müssen zum Beispiel anschließend mit Dunggabeln den Waldboden aufnehmen, um zu kontrollieren, ob sich da noch Feuernester befinden.“