Witten. .

Ins Ausland, in einem konkreten Fall nach Rumänien, führen die Spuren nach dem Geldautomaten-Betrug bei der Deutschen Bank in Witten. Dort haben Unbekannte die Daten von mindestens acht Kunden ausspioniert.

Acht Betroffene haben bisher Anzeige erstattet. Manipuliert wurden offenbar am Wochenende der Geldautomat der Deutschen Bank an der Wideystraße und in der Selbstbedienungsfiliale in Annen. „Skimming“, wie sich der Datenklau nennt, kommt immer mehr in Mode, die Fälle häufen sich.

Mit Hilfe von winzigen Aufsetzern auf den Kartenschlitzen und oft auch Kameras oder zweiten Tastaturen lesen die Täter die Karten aus und filmen die Pin-Nummer ab. Das ermöglicht es ihnen, die Karten zu kopieren und damit im Ausland Geld von den Kundenkonten abzuheben. Deutsche Automaten würden die Duplikate erkennen, erklärt Mike Schweitzer, Sprecher der Deutschen Bank. Über den genauen Schaden macht er keine Angaben. Der Kunde bekommt sein Geld von der Bank zurück.

Wie unsere Redaktion erfuhr, hat es vor einigen Wochen einen „ähnlichen, im Detail technisch anders gelagerten Fall“ auch bei der Wittener Sparkasse gegeben. Sprecher Peter Nehm betont aber: „Bei unseren Kunden ist kein Schaden entstanden.“ Zwar seien deren Konten zunächst belastet, doch dies sei wieder ausgeglichen worden. Auch hier führt die Spur ins Ausland.

Sparkasse hat bereits ihre Konsequenzen gezogen

Die Sparkasse habe aus diesem „bislang ersten und hoffentlichen einzigen“ Fall Konsequenzen gezogen, so Nehm. Mitarbeiter, die mit den Automaten vertraut sind, wurden angewiesen, sich die Geräte mehrmals täglich genauer anzusehen. Die Sparkasse unterhält 29 Automaten im Stadtgebiet. Zusätzlich seien weitere technische Sicherungen eingeleitet worden.

Generell raten alle Experten: Beim Eingeben der Geheimnummer sollten Kunden immer ihre Hand über die Tastatur halten - was allerdings wenig nützt, wenn die Täter etwa eine zweite Tastatur installiert haben. In dem jüngsten Wittener Fall bei der Deutschen Bank hat das Betrugskommissariat 15 der Polizei Bochum die Ermittlungen übernommen. Es sei aber schwierig, diese im Ausland zu tätigen, erklärt Polizeisprecher Frank Plewka.

Er berichtet von einem Fall vor einigen Wochen in Bochum, wo der der Täter auf frischer Tat geschnappt wurde. Als er frühmorgens den Geldautomaten manipulieren wollte, wurde er von einem Polizeibeamten gestört. Der kam gerade von der Nachtschicht und wollte Geld abheben.