Witten. .
Das Dach ist eingedeckt, die Fliesen sind abgehauen neue Fenster eingesetzt. Zum ersten Mal seit der Eröffnung im August 1973 überholen die Stadtwerke das Hallenbad Herbede von Grund auf - Gebäude und Technik.
Ab Oktober erwartet die Wasserratten ein Hallenbad mit neuester Technik und modernem Flair. „Wir haben uns vom Gelsenkirchener Barock mit grellen Orange- und dunklen Ockertönen schmerzfrei getrennt“, sagt Wilm Ossenberg Franzes schmunzelnd, Leiter der Bäderbetriebe. Im neuen Hallenbad dominieren Gelb- und Blautöne. „Die Badegäste verbinden mit einem Schwimmbadbesuch auch einen gewissen Wellnessfaktor, da muss das Ambiente einfach stimmen.“, meint Uwe Träris, der neue Geschäftsführer der Stadtwerke. So werden im Zuge der Renovierung jetzt auch Wärmebänke eingebaut, die zusammen mit dem Saunabereich für noch mehr Entspannung sorgen wollen.
Nachdem in der Schwimmhalle die alten Fliesen abgetragen wurden, wird in den kommenden Wochen der Estrich gegossen und eine neue energieeffizientere Fußbodenheizung eingebaut. Danach werden die Fliesen verlegt – fliederfarbende an der Wand, weiße auf dem Boden.
Einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Design bekommen Spaziergänger jetzt schon beim Blick auf die Außenfassade des Gebäudes: Zur Zeit wird die Glasfassade erneuert. Die neuen Fenster haben leuchtend gelbe Rahmen, die schon von weitem zu erkennen sind. Der Austausch war dringend notwendig.
Nach knapp 40 Jahren waren die alten Aluminiumrahmen verwittert, sie wurden undicht. Ein ähnliches Problem zeigte sich auch im Bad. Der Beton des Beckens wurde mit der Zeit porös und Wasser tropfte in den Keller. „Wir haben deshalb in die Abflussrinne des Beckens und in den Beckenkopf eine Kunststofflösung in den Beton gespritzt, der die Löcher ausfüllt. Inzwischen ist alles wieder dicht.“, so Ossenberg Franzes.
Jetzt können auch die Arbeiten im Untergeschoss voran getrieben werden. Im Mittel-punkt steht dabei die Überholung der Filtertechnik. Die Umwälzpumpen mussten komplett erneuert werden. Sie setzen das Wasser in Bewegung, damit das gereinigte Wasser gleichmäßig im Becken verteilt werden und auch das gesamte Wasser die Filteranlage durchfließt. Im Filter selbst wurde der Sand abgepumpt und die Anlage gereinigt. Abschließend werden zehn Tonnen neuer Quarzsand eingeblasen. „Das Wasser sickert dann von oben durch den Filter. So können kleinere Schmutzpartikel ganz leicht und kostengünstig abgefangen werden.“, erklärt Ossenberg Franzes.
Rund 500 000 Euro investieren die Stadtwerke in die Renovierung des in die Jahre gekommenen Hallenbades. Die Eintrittspreise bleiben aber unverändert.