Drei Stunden prall gefüllt mit peppig bis melancholischen Melodien aus 20 Musicals – anrührend und mitreißend vorgetragen: Das bot das Ensemble von „Musical Fieber“ im Saalbau. Das Publikum war so angetan, dass gleich mehrere Zugaben her mussten.
„Öffnen Sie Augen, Ohren und Ihr Herz“, so wurden die Zuschauer begrüßt. Dann konnte die Show beginnen. Eine – wenn auch nur fünfstufige – Showtreppe, zwei große Leinwände und eine fünfköpfige Liveband waren die ständige Bühnen„deko“. Besonderes Flair schöpften die einzelnen Darbietungen aus einem scheinbar unerschöpflichen Kostümfundus und natürlich aus den gesanglichen, sowie tänzerischen Qualitäten der Darsteller. Und damit konnten vor allem die weiblichen Solisten punkten. Sie bestachen durch die Bank mit ihren kräftigen, selbstbewussten und gefühlvollen Stimmen, die je nach Song selbst zu Tränen rühren konnten. Doch nicht lange, denn auf ein pathetisches Stück folgte stets eines mit garantiertem Gute-Laune-Faktor. Eine gelungene Abwechslung. So kamen nach „Frei und schwerelos“ (Wicked) Unbeschwertheit und ausgelassene Tanzeinlagen mit „Do you love me“ (Dirty Dancing). Auch wenn „Johnny und Baby“ hier optisch nicht grad ein harmonisches Paar abgaben, so überzeugten sie durch ihren Gesang bei „Time of my life“ umso mehr.
Großes Manko der gesamten Show war allerdings die Tontechnik. Zeitweise kamen die Klänge schrill und dröhnend rüber und das Zusammenwirken von Band und Gesang wirkte überhaupt nicht aufeinander abgestimmt. Sehr schade, denn spätestens bei der a cappella Nummer „Oh Happy Day“ (Sister Act) konnte jeder hören, dass die Stimmen der Sänger perfekt waren.
Und damit machte das Ensemble den eingeschränkten Hörgenuss um einiges wieder wett. Das Publikum ließ sich bereitwillig bei „Shout“ (Sister Act) zum Mitklatschen hinreißen, sang bei „Soulman (Blues Brothers) fleißig mit und rutschte bewegungsfreudig bei „Flashdance“ (Disco) und „We will rock you“ auf ihren Stühlen hin und her. Der Höhepunkt des Abends waren aber Rosa (13 Jahre) und ihr Bruder Thilo (11 Jahre), die als Castinggewinner ein Duett aus „Highschool Musical“ sangen. Toll! Damit stahlen die beiden Talente den Großen (fast) die Show. Das Udo-Jürgens-Medley brachte die Stimmung schließlich mit angezündeten Feuerzeugen zum Höhepunkt, bevor es hieß: „Bis zum nächsten Mal“.