Witten. Schreber- und Kleingartenvereine bieten in Witten Erholung und Natur, doch die Wartelisten sind lang. Wer eine Parzelle möchte, braucht Geduld.
Nicht jeder Wittener kann einen Garten sein Eigen nennen. Aber was nützt einem der grüne Daumen, wenn sich rings um die Behausung grauer Beton erstreckt? Abhilfe können Klein- oder Schrebergärten schaffen. Dort kann man dem Alltag entfliehen, die Seele im Grünen baumeln lassen und ackern, was das Zeug hält. Wer in Witten einen günstigen ergattern möchte, muss Geduld mitbringen, denn die Nachfrage ist hoch, Wartelisten voll und die Lauben steigen im Wert. Das einzige Trostpflaster: Ein Gartenzwerg ist kein Muss.
Kleingartenverein Mellmausland
„Die Nachfrage ist immer sehr stark“, sagt Andreas Schütrumpf, Vorsitzender des Kleingartenvereins Mellmausland in Rüdinghausen an der Stadtgrenze zu Dortmund. „Eine Warteliste macht aber keinen Sinn mehr. Wer Interesse hat, sollte einfach nachfragen – die beste Zeit ist im September.“ Denn im August endet die Kündigungsfrist. Rund 450 Euro kostet der Kleingarten im Jahr. „Wasser und Strom werden dabei ganz individuell abgerechnet“, betont Schütrumpf, der seit acht Jahren den Vorsitz hat. Was man nicht vergessen darf: die Anschaffungskosten. Laube, Pflanzen oder die Terrasse – dafür bestimmen neutrale Wertermittler aus Lünen den Preis. „Kürzlich ist eine Laube mit 8.000 Euro beziffert worden“, erinnert sich der Vorsitzende, der unter der Telefonnummer 0174 3626629 zu erreichen ist. Eine Homepage gibt es nicht.
Kleingartenverein Am Heuweg
Die haben aber die anderen Wittener Kleingärten. „Kleingarten kommt von Gärtnern!“, beschreiben es die Verantwortlichen vom Kleingartenverein Am Heuweg in Stockum. Wer sich zwischen eigenen Erdbeeren und Salaten austoben möchte, muss dafür auch seinen Beitrag bezahlen: Neben dem Vereinsbeitrag kommen Gebühren für beispielsweise Wasser, Strom, Pacht. Das sind im Jahr knapp 400 Euro. Mit 35 Euro im Monat muss man also rechnen. Laut Homepage ist der Andrang am Heuweg derzeit so hoch, dass selbst die Warteliste voll ist. Wer hier eine Parzelle sein Eigen nennen möchte, muss sich also gedulden.
Schrebergartenverein Sonnenschein Witten
Die über 150 Grundstücke des Schrebergartenvereins Sonnenschein liegen rund um den Sportplatz des Wittener Turnvereins. Pro Quadratmeter beträgt die Pacht derzeit 0,31 Euro; hinzu kommen pauschal rund 25 Euro für das sogenannte umgebende Grün. Die Kosten für Wasser und Strom sind abhängig vom persönlichen Verbrauch des Gärtners. Und bevor man einen Garten übernimmt, wird eine Gebühr von 150 Euro fällig.
Lesen Sie auch
- Schnecken-Invasion in Witten: „So schlimm war es noch nie“
- Eindrücke aus einem besonderen Wittener Schrebergarten
- Anwohner am Wittener Fischertalweg wollen ihre Gärten retten
- Günnemann-Kotten: Riesiges Interesse an Pflanzentauschbörse
Vereinsmitglieder müssen zudem bei der Instandhaltung der Anlage helfen. Wer die sogenannten Gemeinschaftsstunden nicht leisten kann oder möchte, zahlt für jede nicht geleistete Stunde 20 Euro. Freie Plätze? Gibt es derzeit nicht.
Kleingartenverein Gemeinwohl
Auch beim Kleingartenverein Gemeinwohl 1932 an der Goethestraße wird anfangs eine Gebühr von 150 Euro fällig. Auch hier belaufen sich die Kosten in etwa auf 35 Euro im Monat. Nachzulesen ist dies auf der Homepage der Kleingärtner.
Kleingartenverein Ruhrblick Heven
Und auch beim Kleingartenverein Ruhrblick Heven an der Hevener Straße 30 sieht es ähnlich aus: Die Kosten lassen sich wie folgt beziffern. Ohne Anschaffungskosten sind es im Jahr bis zu 480 Euro (je nach Größe). Auch hier sind die üblichen Kosten enthalten. Freie Gärten gibt es hier derzeit auch nicht. Wer auf die Warteliste möchte, muss zunächst passives Vereinsmitglied werden. Das Anmeldeformular gibt es auf der Webseite des Vereins.
Mehr Nachrichten aus Witten lesen Sie hier.