Witten. Lange mussten Wittener auf den kleinen Supermarkt an der Hammerstraße verzichten: Jetzt ist er wieder offen und die neuen Chefs suchen Personal.
„Ich freue mich, dass der Laden wieder geöffnet hat“, sagt Andrea (63). Im Arena Markt in der Wittener Innenstadt kauft sie meist Obst und frisches Gemüse - heute hat sie Paprika in der Einkaufstasche. Über Wochen war der kleine internationale Supermarkt im Wiesenviertel geschlossen. Laut einem Aushang im Schaufenster sollte hier renoviert werden, im Hintergrund passierte allerdings noch viel mehr. Nach der Wiedereröffnung fehlt nur noch eins: deutsches Personal.
Heimlich, still und leise hat der Supermarkt zu Beginn der Woche seine Türen geöffnet. Obwohl die neuen Inhaber Ferruh Tastarli und Remzi Karakus (beide 45) keine Werbung für den Laden geschaltet haben, läuft das Geschäft gut an. Wenige Stunden nach der Neueröffnung schlängeln sich bereits die ersten Kunden durch die Gänge - vorbei an Mitarbeitern, die noch schnell die Obsttheke auffüllen.
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Lieferschwierigkeiten verzögern die Arena-Markt-Eröffnung in Witten
Ursprünglich wollte man schon in der vergangenen Woche öffnen. Doch eine Lieferung verzögerte sich. Den Laden ohne Sucuk - einer kräftig gewürzten Knoblauchwurst - zu eröffnen? Undenkbar. „Wenn die nicht in der Theke sind, brauchen sie gar nicht aufmachen“, sagt Tastarli. Außerdem wollte er leere Regale vermeiden, „damit es nicht aussieht, wie unter dem Vorbesitzer“.
Heute liegt hier auf mehreren Metern Wurst an Wurst. Die kommt wahlweise aus der Türkei, aus Bosnien, Albanien oder dem Kosovo. „Jede Kultur würzt anders. Es gibt auch Unterschiede in der Zubereitung“, erklärt der Fachmann und hält eine dunkelrote Wurst aus dem Balkan in der Hand. Der studierte Maschinenbauer hat sich in kürzester Zeit in das Supermarkt-Inventar eingearbeitet. Doch wie kommt er zu einem Supermarkt?
Sein Geschäftspartner Remzi Karakus ist Großhändler und hat früher die vier Arena Märkte in Bochum, Dortmund und Witten beliefert. Dann boten ihm die ehemaligen Besitzer die Läden zum Kauf an. Gemeinsam griffen die beiden zu.
Neue Chefs übernehmen altes Personal - Auch Konzept bleibt gleich
Ganz zur Freude von Serife Duman (59), der alten und neuen Filialleiterin. Sie hat dem Laden über 14 Jahre die Treue gehalten, und sie wird es auch weiterhin tun. Anfang März hat sie einen Vertrag mit den neuen Besitzern unterzeichnet. Auch Teile des Kassenpersonals und der Metzger wurden übernommen. „Wir haben am Konzept nichts geändert. Hier gibt es alles, was es vorher auch gab. Vor allem frische Sachen, wie Obst, Gemüse oder Fleisch“, sagt sie.
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Auf das Angebot an der Fleischtheke sind die neuen Besitzer besonders stolz. Das Herzstück bildet der Fleischreifeschrank, in dem bereits dicke Fleischbrocken auf Abholung warten. „Dry Aging“ nennt der Kenner diese Reifetechnik. Durch die Trocknung verliert das Fleisch an Flüssigkeit und gewinnt an Geschmack. Das gibt es nicht in jedem Supermarkt. Mancher Kunde kaufe das Fleisch und lasse es im Markt noch etwas nachreifen, verrät Tastarli.
Internationaler Supermarkt sucht noch „deutsches Personal“
Auch die Ost- und Gemüsetheke ist üppig bestückt: „Alles Handelsklasse I“. Man sei bemüht, die Ware dort zu kaufen, wo sie gerade in der Saison ist. Nur so könne man Qualität garantieren. „Wir arbeiten mittlerweile mit Erzeugern zusammen. Die haben Felder nur für uns, da schicken wir dann einen Lkw hin“, so Tastarli.
In der Vergangenheit zog der Arena-Markt eine gemischte Kundschaft an. Das soll auch so bleiben: „Die Hälfte unserer Kunden sind Deutsche“, sagt Tastarli. „Wir sind ein internationaler Supermarkt, deswegen suchen wir jetzt auch deutsches Personal.“
Wer vorbeikommen will: Der Markt öffnet montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 19 Uhr, samstags schließt der Markt eine Stunde früher.
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