Witten. Massiver Protest formiert sich gegen den „Bürgerdialog“ der AfD am Mittwoch im Wittener Saalbau. Mit wie vielen Demonstranten ist zu rechnen?
Überall wird gegen die AfD protestiert, nun auch in Witten. Anlass ist eine Veranstaltung der Bundestagsfraktion am Mittwoch im Saalbau, die als „Bürgerdialog“ angekündigt wird. Das Bündnis „Ennepe Ruhr stellt sich quer“ (ENSSQ) organisiert den Widerstand gegen Rechts und hat schon zahlreiche Unterstützer gewonnen.
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Viele Parteien und Gruppierungen wollen ab 17.30 Uhr vor dem Saalbau Flagge zeigen - angefangen bei der Antifa bis hin zu den Pfadfindern. Einen Aufruf gegen das AfD-Treffen unterstützen unter anderem SPD, Grüne, Linke, Piraten, WBG und Bürgerforum, Falken, die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Bommern, Herdecke, Volmarstein und Wengern, der Freundeskreis Witten-Kursk, das Friedensforum Witten, Help-Kiosk, Jusos, Grüne Jugend, Klima-Allianz, Mieterverein und die verschiedenen Initiativen „for Future“.
400 Teilnehmer für Demo in Witten angemeldet
400 Teilnehmende sind angemeldet, die Polizei rechnet aber noch mit einer größeren Zahl. Wie stark die Einsatzkräfte am Mittwoch in Witten vertreten sind, um die Veranstaltung zu schützen, ist derzeit noch offen. Die Polizei will am Montag weitere Einzelheiten bekanntgeben. Unterdessen ruft das bunte EN- Bündnis weitere Parteien, Gruppen, Gewerkschaften und Einzelpersonen auf, sich dem Protest anzuschließen.
„Wir haben die Aktionen und Veranstaltungen, die Hetze und Verlogenheit dieser Partei satt! Wir möchten stattdessen für ein solidarisches Witten ohne Rassismus, Antisemitismus und andere gefährliche menschenfeindliche Ideologien einstehen. Zeigt mit uns zusammen laut und deutlich Euren Widerstand!“ heißt es in dem Aufruf.
Laut Bündnis soll es bei der AfD-Veranstaltung um die Themen „Wohnungsnot, Remigration, Sicherheit“ und „Nord Stream 2“
gehen. Als Redner sind ENSSQ zufolge der Bundestagsabgeordnete Roger Beckkamp angekündigt, der in Halle auf Veranstaltungen der rechtsextremen Identitären Bewegung aufgetreten sei. Außerdem werde der ehemalige Offizier und frühere Vorsitzende der NRW-AfD, Rüdiger Lucassen, sprechen. Er werbe für eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Partei Belgiens und fordere auch Atomwaffen für Deutschland.
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„Statt eines Dialogs ist also ein Abend mit hetzerischen Inhalten zu erwarten, wie es für die AfD üblich ist“, so das bunte Bündnis in seinem Aufruf. Nach bisherigem Stand werde die AfD-Veranstaltung stattfinden, sagt Juso-Vorsitzende und Bündnis-Sprecherin Martha Sonström. Dem Kulturforum als Vermieter seien die Hände gebunden, da der Saalbau an politische, im Bundestag vertretene Parteien vermietet werden dürfe. Um so mehr setzt die 20-Jährige auf eine große Protestaktion. „Wir rechnen mit mehreren hundert Teilnehmern.“