Witten. Die Center-Managerin geht und die Bewertungen im Internet sind mau. Trotzdem gibt es keinen Grund, die Wittener Stadtgalerie schlechtzureden.

Platz 564 ist für die Wittener Stadtgalerie nicht gerade schmeichelhaft. Das Internetportal „testergebnisse.de“ hatte knapp 600 Einkaufszentren in einem Deutschland-Ranking verglichen. Grundlage dafür waren die Bewertungen von Besuchern/Usern im Netz. Natürlich kann man die Wittener Shopping-Mall nicht mit der Mädler-Passage in Leipzig (Platz 1) vergleichen. Und ja, vieles ist bekannt und richtig, was über das Wittener Center geschrieben wird: zu viele Leerstände, zu wenig Gastronomie, zu wenig attraktive Geschäfte. Trotzdem darf man eine solche Online-Auswertung auch nicht überschätzen.

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Am Ende sind es die Wittener, die mit den Füßen abstimmen. Kommen sie in die Stadtgalerie, kaufen sie dort ein, bummeln sie dort gerade am Samstag? Das Center ist Laufmeile, Durchgangspassage und Treff. Nicht zuletzt Corona brachte es offenbar in eine gefährliche Schieflage. Top-Adressen wie C& A, Esprit und S.Oliver gingen verloren. Nun aber scheint sich der Wind wieder zu drehen.

Der neue Eigentümer „Phoenix Development“ kümmert sich persönlich um das Objekt und kann mit der Eröffnung von „Action“ am Samstag einen ersten Erfolg verbuchen. Dem müssen weitere Schritte folgen. Spielzeug, hochwertigere Mode, Lebensmittel, ein gut besuchter Drogeriemarkt - ist dafür wirklich kein Mieter zu bekommen?

Die Wittener Stadtgalerie muss Geld verdienen

Aber natürlich reicht es nicht, sich etwas zu wünschen, was dann vielleicht doch nicht Realität wird. Deshalb war und ist es richtig, die leeren Ladenlokale zumindest zwischenzeitlich anderweitig zu nutzen, wie es die scheidende Center-Managerin Babett Arnold getan hat. Daraus haben sich sogar Erfolgsgeschichten ergeben, wie das Café Krümelreich beweist.

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Es muss Spaß machen, in die Galerie zu kommen und dort zu bleiben. Am Ende wird es ein Mix aus Läden, Gastro, Kultur, aber auch Dienstleistern wie Arztpraxen oder Ämtern mit Publikumsverkehr sein müssen, um das Center langfristig zu beleben. Letztendlich hat die Stadtgalerie aber nur dann eine Chance, wenn dort Geld verdient wird. Deshalb muss das Angebot stimmen - und die Wittener müssen es wahrnehmen.

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