Witten. Ein Bündnis gegen Rechts ruft in Witten wegen aktueller Ereignisse zum Protest gegen die AfD auf. Wie die Versammlung abgelaufen ist.

Die AfD wolle in Witten zu sogenannten Spaziergängen aufrufen und Flyer verteilen, sagt das Bündnis „Ennepe-Ruhr stellt sich quer“. Der Einladung zum Protest gegen die Partei folgten am Sonntag rund 150 Menschen, die sich auf dem Rathausplatz einfanden.

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Die AfD, so erklärte ein Sprecher des Bündnisses, spiele die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen gegeneinander aus, meist auf Kosten von Geflüchteten. Eine teils nachvollziehbare Verärgerung über die Ampelregierung werde genutzt, um in populistischer Weise die Menschen aufzustacheln, vor allem mit Hilfe der sozialen Netzwerke. In sozialen Abstiegsängsten vieler Menschen sieht das Bündnis einen entscheidenden Grund, warum die Leute einen „vermeintlichen Halt“ bei der AfD suchen.

Bundestagsabgeordneter aus Witten fordert Zusammenhalt

Der Bundestagsabgeordnete Axel Echeverria (SPD) forderte die Parteien auf, entschiedener gegen die Alternative für Deutschland zusammenzustehen. Der Populismus, der immer stärker um sich greife, stellt für ihn aktuell eine „massive Herausforderung“ dar. Große Angst mache ihm darüber hinaus der wachsende Antisemitismus. „Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass es in Deutschland einmal wieder so weit kommen wird.“ Ähnliche Sorgen äußerte auch Ratsvertreter Eckhard Hülshoff (Die Partei). Es stimme ihn sehr nachdenklich, welche Quoten die AfD inzwischen erreiche. Um ein Ausrufezeichen zu setzen, habe er sich zu der Versammlung aufgemacht.

Aufmerksam hörten die Besucher zu, als ein Vertreter des Bündnisses „Ennepe-Ruhr stellt sich quer“ die Gründe für die Protestaktion erläuterte.
Aufmerksam hörten die Besucher zu, als ein Vertreter des Bündnisses „Ennepe-Ruhr stellt sich quer“ die Gründe für die Protestaktion erläuterte. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Zu denen, die den Rednern zuhörten, zählten Vertreter der Grünen, wie die Fraktionssprecherin Liane Baumann. Aber es waren auch eine Reihe von Besuchern darunter, die keiner Partei angehören, beispielsweise Volker Rathmann. „Es ist endlich Zeit, ein deutliches Zeichen zu setzen“, sagte der 54-Jährige, der sich mit früheren Schulkameraden austauschte, einer von ihnen, Stefan Kaun (53), war eigens aus Köln eingereist. Man dürfe die Gefahr nicht verkennen, die der Demokratie derzeit drohe, betonte die Runde einhellig.

„Ich habe wirklich Angst um die Zukunft, was da auf uns zukommt“, sagte die 14-jährige Marley, die mit ihrer Mutter Anke Ebelt die Versammlung besuchte. Dass sich an diesem grauen Sonntagmittag etwa 150 Menschen versammelten fanden einige Besucher beachtlich. „Eigentlich müsste der Platz vollkommen gefüllt sein“, meinte hingegen Stefan Schäfer (54).

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