Witten. Bis 2028 müssen Städte wie Witten nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz eine Wärmeplanung vorlegen. Das wirft schon jetzt Fragen auf.

Die Ampelfraktion im Deutschen Bundestag hat Anfang September das Gebäudeenergiegesetz verabschiedet. In Witten wird nun darüber diskutiert, inwieweit das Ganze in der Stadt umzusetzen ist.

Städte und Gemeinden sind durch die neue Vereinbarung dazu aufgefordert, bis 2028 eine kommunale Wärmeplanung vorzunehmen. Bürger und auch Unternehmen sollen somit informiert werden, welche bestehenden und auch zukünftigen Optionen zur Wärmeversorgung bereitstehen.

CDU in Witten hat Bedenken

Die CDU in Witten sieht den Beschluss nicht ohne Bedenken. Es sei ärgerlich, dass die Bundesregierung das Gesetz durchgedrückt habe, obwohl es erhebliche Bedenken vonseiten der Kommunen gegeben habe. „Wir müssen in den Städten nun mit den Konsequenzen umgehen. In Zeiten klammer Kassen geht jede Mehrbelastung auf Kosten bestehender Vorhaben,“ sagt CDU-Ratsherr Tobias Grunwald.

CDU-Ratsherr Tobias Grunwald sieht durch die kommunale Wärmeplanung große Herausforderungen auf die Stadt Witten zukommen.
CDU-Ratsherr Tobias Grunwald sieht durch die kommunale Wärmeplanung große Herausforderungen auf die Stadt Witten zukommen. © CDU

Die Fraktion möchte daher in einer Anfrage an die Stadtverwaltung wissen, ob überhaupt das Personal vorhanden ist, um die übertragenen Aufgaben stemmen zu können und wie hoch die Kosten bei einer externen Beauftragung ausfallen würden. „Es ist zudem fraglich, ob die Stadt Witten diese Kosten alleine über den städtischen Haushalt finanzieren kann. Zur Wärmeplanung selbst werden noch weitere Investitionen in den Immobilienbestand der Stadt Witten notwendig sein. Daher stellt sich gerade bei den immer weiter steigenden Baukosten auch die Frage nach möglichen Fördermitteln,“ so Grunwald weiter.

Planungen sind in Witten noch ganz am Anfang

Zuletzt ist bekanntgeworden, dass die Planungen noch ganz am Anfang stehen. Mit im Boot sind dabei auch die Stadtwerke. Patrick Berg, Abteilungsleiter für Energiedienstleistungen, hatte gegenüber der Redaktion gesagt, dass man zunächst sehen müsse, wo geheizt wird. Mit diesem Wissen gelte es dann, die Potenziale verschiedener Bereiche der Stadt auszuloten. Dabei müsse man in Quartieren denken. Jedes einzelne Viertel komme unter die Lupe und werde auf seine Möglichkeiten hin abgeklopft.

In Frage könnten etwa neue Fernwärmenetze kommen, diese Art der Versorgung steht in Witten allerdings noch ganz am Anfang. Lediglich in Bommern werden 800 Kunden von einem Blockheizkraftwerk versorgt. Noch sind also viele Fragen rund um das Gebäudeenergiegesetz offen. Spätestens bis 2028 müssen diese aber geklärt sein.

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