Witten. Aufwendig restauriert, liebevoll dekoriert, auf Hochglanz poliert: Beim Youngtimer-Treffen auf dem Ostermann-Gelände in Witten war es rappelvoll.
Wer den Geruch von Benzin und Öl nicht mag, ist hier heute falsch. Es knattert, brummt und röhrt: Das Youngtimertreffen der Ortsclubs des ADAC an der Ruhr lud am Sonntag zu einer Zeitreise von der Jahrtausendwende bis zurück in die 60er Jahre ein. Bis zu 400 Autos und weit mehr Fahrzeug-Freunde fanden bei herrlichem Sommerwetter den Weg auf den Parkplatz des Möbelhauses Ostermann in Witten.
Fahrzeuge aus den Werkshallen diverser Hersteller tuckern im Schritttempo über den Parkplatz. Ihre Besitzer suchen sich ein schönes Plätzchen, um ihr Schätzchen adäquat präsentieren zu können. Schatten gibt es kaum und so blitzen die frischpolierten Autos im strahlenden Sonnenschein. Unter ihnen finden sich unzählige Hingucker. Seien es mit großer Leidenschaft und viel Liebe zum Detail getunte VW Golf, Opel Manta oder Ford Taunus oder auch exotische Gefährte wie ein Leichenwagen.
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Zu den Exoten zählen auch ein Tanklöschfahrzeug von Iveco aus dem Jahr 1987, das bis vor wenigen Jahren bei der Werksfeuerwehr einer Papierfabrik seinen Dienst tat, und die legendäre Isetta, bei der die obligatorische umstrickte Rolle Klopapier nicht fehlen darf.
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Ein weiterer Hingucker ist der VW Buggy von Andreas Biallas. Dieses ungewöhnliche Fahrzeug wurde 1968 gebaut, wobei das so nicht ganz richtig ist. „Ein Buggy wird aus dem Fahrgestell eines VW Käfer hergestellt und dieser stammt tatsächlich aus dem Jahr 1968“, erklärt der Dortmunder, der bei den Autotreffen immer ein Krümelmonster-Stofftier bei sich hat. Vieles an dem Wagen wurde später ersetzt, etwa die Karosserie. Neben dem Fahrgestell und dem 50-PS-Käfer-Motor ist nur noch das Radio ein Originalteil.
Ganz neu ist die auffällige Lackierung, die erst vor zwei Monaten von einem TV-bekannten Lackierer aus Bergheim aufgetragen wurde und im Comic-Stil gehalten ist. Andreas Biallas hatte lediglich die Grundfarbe vorgegeben und sich ansonsten überraschen lassen. „Mit dem Ergebnis bin ich total zufrieden“, berichtet der 61-Jährige und unterstreicht dies mit einem strahlenden Lächeln.
Ein Kaffeebecher sorgt für Aufregung
Plötzlich Aufregung: Auf der Motorhaube eines Chevrolet Impala von 1968 liegt ein Kaffeebecher. Die auslaufende dunkle Flüssigkeit droht, den Lack zu beschädigen. Per Durchsage wird der Halter gesucht. Blitzschnell bildet sich eine Traube um den wuchtigen amerikanischen Straßenkreuzer. „Das ist nur ein Gag“, beruhigt Michael Wellandt die Autofreunde und nimmt den Becher samt künstlicher Flüssigkeit von der Motorhaube. Ein erleichtertes Raunen geht durch die Menge.
Der Wittener Wellandt ist Besitzer dieses Fahrzeugs, das im Jahre 1968 vom Band gelaufen ist, „genau an dem Tag, als Elvis Presley sein musikalisches Comeback feierte“, berichtet er im Gespräch mit Moderator Heinz Rütjes. Während Wellandt erzählt, schallt aus den Boxen Musik des legendären Sängers – natürlich von einer Kassette. Es erinnern auch diverse weitere Gimmicks an den King of Rock’n’Roll. Eine Folie mit dessen Autogramm ziert die C-Säule und auf der Hutablage liegen drei Schallplatten des Sängers.
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Am Ende des Tages wurden noch in mehreren Kategorien die schönsten und ungewöhnlichsten Fahrzeuge ausgezeichnet. Bei der Menge an tollen Autos dürfte der Jury die Entscheidung schwergefallen sein.
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