Ennepe-Ruhr-Kreis. Radio Ennepe-Ruhr hat eine turbulente Zeit hinter sich. Ein halbes Jahr nach dem Neustart des Senders stellen sich nun Erfolge ein.

Ein halbes Jahr nach dem Neustart herrscht bei Radio Ennepe-Ruhr überaus zuversichtliche Stimmung. Seit Januar ist die Einschaltquote um weit mehr als ein Drittel gestiegen. Inzwischen hören im Sendegebiet mehr als 25 Prozent der Menschen in der Zielgruppe (14 bis 49 Jahre) täglich das Programm. In der wichtigen Kernzielgruppe (25 bis 40 Jahre) sind es sogar rund 30 Prozent.

Das vermeldet die Veranstaltergemeinschaft (VG) des Senders und beruft sich dabei auf Zahlen aus der „Elektronischen Medienanalyse NRW“. Das ist eine repräsentative landesweite Studie im Auftrag der gesamten Rundfunkbranche. Diese Steigerung ist eine schöne Bestätigung für die Veranstaltergemeinschaft Radio Ennepe-Ruhr um deren Vorsitzenden Peter Dziadek. „Unsere neuen Zahlen zeigen klar: Die Menschen an Ennepe und Ruhr wünschen sich ein eigenes Radioprogramm,“ freut sich Dziadek.

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Zum Hintergrund: Die VG ist verantwortlich für Programm, Personal und Sendelizenz. Sie hatte jahrelang um den Erhalt des Lokalradios für den Ennepe-Ruhr-Kreis gekämpft und dafür nach langer Suche neue Partner gefunden.

Neues Team sendet aus Wuppertal

Seit Anfang 2023 sendet Radio Ennepe-Ruhr mit einem neuen Team aus Wuppertal. Der Sender teilt sich dort ein gemeinsames Funkhaus mit Radio Wuppertal. Die ersten Monate nach dem Neustart seien anspruchsvoll gewesen, sagt Georg Rose, Chefredakteur beider Programme. „Dabei haben wir starken Rückenwind aus der Bevölkerung gespürt. Das hat uns unglaublich motiviert.“

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Zufrieden mit dem Neustart ist auch die Betriebsgesellschaft des Senders, an der neben dem Verlag der Rheinischen Post auch der Ennepe-Ruhr-Kreis beteiligt ist. Geschäftsführer Uwe Peltzer: „Mit der Neuaufstellung des Senders zu Jahresbeginn ist uns im ersten Halbjahr sowohl publizistisch als auch wirtschaftlich ein sehr zufriedenstellender Start gelungen. Das ist für den Anfang und in einem anspruchsvollen Umfeld ein gutes Zeichen.“

Zum Jahreswechsel 2020 hatte Radio Ennepe-Ruhr seine finanzielle Grundlage und damit seine Eigenständigkeit verloren, weil Westfunk, eine Tochter der Funke-Mediengruppe, sich als Betreibergesellschaft zurückgezogen hatte. Trotz zahlreicher Marketing-Maßnahmen und redaktioneller Änderungen war die Luft noch im selben Jahr schließlich raus. Ende 2020 wurden alle Redakteurinnen und Redakteure beim Lokalsender entlassen.

Probleme ab den 2000er Jahren

Seitdem gab es noch einige wenige lokale Inhalte, die der ehemalige Chefredakteur Andreas Wiese aus Oberhausen, wo die NRW-Lokalradios ihren Hauptsitz haben, als Freier Mitarbeiter über den Äther jagte. Von Beginn an stand fest: Dies ist nur ein Konstrukt auf Zeit und läuft Ende 2022 ab. Wäre die Rettung nicht erfolgt, wären die Lichter komplett ausgegangen.

Themen, Wünschen und Anregungen

Als Kompliment versteht auch der neue Morgenmoderator Sascha Lewandowski das gestiegene Interesse am Programm von Radio Ennepe-Ruhr. „Ich freue mich immer, wenn sich die Menschen mit ihren Themen, Wünschen und Anregungen bei uns melden.“ Am einfachsten gehe das über Whatsapp: „01573 79 80 605 – da landet ihr direkt bei mir!“

Dabei gab es für den Sender auch viele erfolgreiche Jahre. Zu dieser Zeit sendete Radio EN noch aus Gevelsberg. In den 2000er Jahren begannen dann die wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Radio EN teilte sich bald ein gemeinsames Funkhaus mit Radio Hagen in Hagen, änderte seinen Namen im Jahr 2008 in Radio Ennepe-Ruhr. Auch eine Fusion mit Radio Hagen hatte zwischenzeitlich zur Debatte gestanden. Dazu kam es letztlich aber nicht.

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