Witten. Die Planung für das erste „Ruhrfenster“ im Rahmen der Internationalen Gartenschau steht. Auch auf Zeche Nachtigall in Witten ist man etwas weiter.
Pünktlich zur Internationalen Gartenschau 2027 (IGA) will die Stadt Witten mehrere Fenster zur Ruhr öffnen. Noch ist davon nichts zu sehen. Aber, um im Bild zu bleiben: Die Rahmen sind schon gebaut. Oder wie Stadtdezernent Stefan Rommelfanger versichert: „Ich bin sehr optimistisch. Wir sind gut im Zeitplan.“ Und am ersten Fenster könnten die Wittener sogar schon Ende 2024 ihre Freude haben.
+++Folgen Sie jetzt auch dem Instagram-Account der WAZ Witten+++
Denn die Ausführungsplanung für den „Sitz am Wasser“ hat bereits begonnen. Das Geld ist da, Mitte bis Ende nächsten Jahres sollen die Arbeiten laufen. Geplant ist eine Aufenthaltsfläche unweit des Mühlengrabens „vielleicht mit einer Sitztreppe oder auch einem Liegedeck“, so Rommelfanger. Der zweite Bauabschnitt – die Wegeverbindung am Mühlengraben entlang Richtung City – werde dann ein Jahr später folgen. „Das läuft alles geschmeidig und gut“, sagt der Technische Beigeordnete.
Besucherzentrum auf Zeche Nachtigall in Witten soll spektakulär werden
Auch bei der Planung für das neue Besucherzentrum auf Zeche Nachtigall sei man schon einen großen Schritt vorangekommen. Der Landschaftsverband hat nach Angaben Rommelfangers einen Architektenwettbewerb ausgeschrieben, eine Fachjury die Entwürfe bereits geprüft und ihre Favoriten gekürt. Welcher Entwurf umgesetzt werden wird, soll im Herbst verraten werden – das Vergabeverfahren muss zuvor EU-weit ausgeschrieben werden. Jedenfalls macht der Baudezernent schon mal neugierig: „Es wird spektakulär.“
Lesen Sie auch:
- Rittergut in Witten verkauft: Das wird nun aus Haus Herbede
- Neubau Lakebrücke: Wittener Drachenboote müssen ausweichen
- Wittener „Gärten der Gemeinschaft“ werden zum IGA-Projekt
Geplant wird ein Besucher- und Infozentrum mit einer größeren Gastronomie – vor der Bezahlschranke. Der Zugang zur Zeche soll von der jetzigen Rückseite aus erfolgen. „Damit ist er näher am Radweg und auch besser wahrzunehmen, davon wird sie sicher profitieren“, so Rommelfanger.
Außerdem soll in unmittelbarer Nähe des Besucherzentrums ein Bahnübergang über die Ruhrtalbahn-Strecke entstehen. Die Planung läuft, doch schnell geht nichts. „Wir arbeiten auf Hochtouren, aber wir hängen da in den Genehmigungsverfahren“, erklärt der Stadtbaurat.
Es soll keinen Kahlschlag an der Ruhr geben
Damit die Gäste gut zum Museum kommen, wird „das Tor zum Ruhrtal“ künftig vom Ruhrdeich aus geöffnet sein. Die Besucherströme sollen nicht mehr über Bommern, sondern über die Nachtigallbrücke ins Muttental geleitet werden. Dazu soll der bereits bestehende, relativ schmale Weg attraktiver, breiter und mit Infotafeln bestückt werden. „Aber es wird keinen Kahlschlag geben“, betont der Dezernent. Die Idee habe vom Land das Prädikat „förderwürdig“ erhalten. Jetzt sollen Anträge bei der EU dafür gestellt werden.
Im Juni wurden bereits die Förderanträge für Bahnübergang, Besucherzentrum und einen Parkplatz am Ruhrdeich eingereicht. Letzterer soll etwa 50 Stellplätze vorhalten. Außerdem soll es eine Bushaltestelle und eine Möglichkeit zum Laden von E-Bikes geben. Nach der Sommerpause rechnet der Stadtbaurat mit den ersten Rückmeldungen zu den Anträgen. Ernsthafte Sorgen macht er sich trotz der noch ausstehenden Zuschüsse, die in die Millionen gehen dürften, schon jetzt nicht. Das Projekt habe von allen Seiten Zustimmung erfahren. „Wir sind sehr positiv gestimmt.“
+++Keine Nachrichten aus Witten mehr verpassen: Hier geht’s zu unserem kostenlosen Newsletter+++
Und schließlich ist auch die Umgestaltung des Ruhrtalradwegs auf den Weg gebracht. In Zusammenarbeit mit den anderen Städten der Region Mittleres Ruhrgebiet soll der viel besuchte Weg stellenweise erweitert, erneuert oder asphaltiert werden. Außerdem wird überlegt, Fußwege abzutrennen. Doch auch dabei geht nichts ohne Genehmigung. Rommelfanger: „Die Artenschutzprüfung ist bereits beauftragt.“