Witten. Ab dem neuen Schuljahr fahren Schülerinnen und Schüler in Witten mit einem vergünstigten Deutschlandticket. Was sich dadurch ändert.
Fast alle Schülerinnen und Schüler in Witten können sich freuen. Ab August ersetzt für sie ein vergünstigtes Deutschlandticket das bisherige Schokoticket. Sowohl die Stadt als Träger der meisten ortsansässigen Schulen als auch der Kreis haben mit Beschlüssen den Weg dafür frei gemacht. Denn sie müssen den Umstieg finanzieren.
Damit können Schüler das Deutschlandticket künftig für 29 statt 49 Euro im Monat abonnieren – und damit durch ganz Deutschland fahren. Fürs Schokoticket, das nur im Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr gültig ist, mussten sie regulär zuletzt 39,40 Euro im Monat bezahlen. Das sind die Tarife für die sogenannten Selbstzahler, die keinen Anspruch auf eine Kostenübernahme haben, weil sie nicht weit genug von ihrer Schule entfernt wohnen.
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Einführung des Deutschlandtickets für Schüler ist für Witten kostenneutral
Bezuschusst wird, wer als Grundschüler mehr als zwei Kilometer, als Schüler der Sekundarstufe I mehr als 3,5 Kilometer und als Schüler der Sekundarstufe II mehr als fünf Kilometer von der Schule entfernt wohnt. Für das erste Kind kostete das Ticket bislang 14 Euro monatlich, fürs zweite sieben Euro, ab dem dritten Kind müssen Eltern keinen Eigenbeitrag mehr leisten. Die niedrigen Preise machen kommunale Gelder möglich. Für die Betroffenen bleiben die Kosten auch bei der jetzigen Umstellung gleich.
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Die Stadt gibt derzeit 640,18 Euro im Jahr pro Schüler oder Schülerin für deren Beförderung aus. Mit dem Deutschlandticket wären es nur 588 Euro (49 Euro x 12 Monate). Damit spart sich die Stadt nach eigenen Angaben durch die Einführung des Deutschlandtickets als Schülerticket jährlich rund 109.000 Euro. Dieser Betrag wird nun dazu verwendet, den Selbstzahlern das Deutschlandticket von 49 auf 29 Euro zu reduzieren. Sollten die städtischen Mittel nicht reichen, hat das Land versprochen, einzuspringen. „Es entstehen für uns also keine Mehrkosten“, betonte daher auch Bürgermeister Lars König im Rat.
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Auch Kreistag hat zugestimmt
Auch der Kreistag hat die Umstellung aufs Deutschlandticket abgenickt. Damit erhalten auch die Jugendlichen, die in Witten das Berufskolleg an der Husemannstraße besuchen, und die Kinder der Förderschule Kämpenschule die neue Fahrkarte. Nach Kenntnis der Bogestra will die Rudolf-Steiner-Schule ebenfalls zum „Deutschlandticket Schule“ wechseln. Die Blote-Vogel-Schule sei hingegen noch im Entscheidungsprozess.
In der Ruhrstadt haben bislang rund 4500 Schülerinnen und Schüler das Schokoticket der Bogestra. Etwa die Hälfte davon sind Selbstzahler, der Rest hat ein Recht auf Kostenübernahme. Das Deutschlandticket Schule soll zunächst landesweit nur eine Übergangslösung für das Schuljahr 2023/2024 sein. Wie es im Schuljahr darauf weitergeht, steht noch nicht fest.
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