Witten. Eine reiselustige Henne begeistert Straßenbahngäste in Witten. Das Huhn wartet stets an der Haltestelle der 309. Nun gelang ihr die große Fahrt.

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen. Das muss sich kürzlich auch eine Henne gedacht haben, als sie in Witten-Heven in die Straßenbahn-Linie 309 stieg und unerkannt bis Langendreer mitfuhr.

Erst als Fahrerin Anna Lena Reidt an der Haltestelle „Langendreer S“ die Fahrerkabine wechseln wollte, entdeckte sie den gefiederten Fahrgast, der eindeutig kein Ticket in seinem Federkleid trug. Die Bogestra-Mitarbeiterin versuchte zunächst, telefonisch Rat beim Tierschutz und bei der Feuerwehr einzuholen. Die Henne allerdings war nicht in Nöten, weshalb Rettungskräfte wohl fehl am Platz gewesen wären.

Mögliches Zuhause: ein mobiles Hühnermobil

Wohin nun mit Hennifer, wie die Fahrerin die Henne nannte? Sie musste wieder zurück nach Witten. Aber wohin dort? Sie überlegte: Als einzig mögliches Zuhause kam ein mobiles Hühnermobil mit Freigehege in Betracht. Es steht direkt in Gleisnähe. Die Straßenbahnfahrerin suchte sich also zunächst tierfreundliche Fahrgäste, die bereit waren, während der Fahrt ein Auge auf Hennifer zu werfen. Dann machte sie sich samt Huhn auf den Weg zurück nach Witten. An der Endhaltestelle in Heven-Dorf angekommen, schnappte sich Anna Lena Reidt die Henne und trug sie zurück in ihr Freigehege.

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Wer jetzt denkt, dass es sich hier um einen einmaligen Irrläufer handelte, liegt weit daneben. Schon am nächsten Tag packte Hennifer die Reiselust erneut. Wieder machte sie sich auf den Weg und wartete zur selben Zeit auf die Linie 309 nach Langendreer. Doch die tierische Reise vom Vortag hatte sich natürlich rumgesprochen, weshalb Hennifer diesmal die Mitfahrt verwehrt wurde. Trotzdem denkt Anna Lena Reidt gern an die reiselustige Henne zurück. Sie ist auch froh, wenn der gefiederte Passagier in der nächsten Zeit erstmal Zuhause bleibt.