Witten. Ray Chataira stellt aus Altmetall spektakuläre Skulpturen her. Zuletzt hat er in Witten einen Oldtimer nachgebaut. Nun braucht er aber Hilfe.
Es klingt zunächst skurril – Ray Chataira ist auf der Suche nach Schrott. Der Künstler aus Simbabwe ist momentan zu Gast in Witten. Auf dem Gelände von Schloss Steinhausen arbeitet er an seinem neuesten Projekt.
Gemeinsam mit seinen beiden Assistenten Daniel Mandeya und Matthew Chataira fertigt der Afrikaner einen Elefanten und eine Giraffe – beide aus Alt-Metall. Doch damit die lebensgroßen Skulpturen vollendet werden können, wird Nachschub beim Material benötigt.
Die „Shona-Art“-Galerie auf Steinhausen hat deshalb schon vor einigen Tagen einen Aufruf auf Facebook veröffentlicht. „Natürlich können auch Privatpersonen ihren Schrott bei uns abgeben. Aber wir suchen vor allem Firmen, die Altmetall in großen Mengen abzugeben haben“, sagt Marius Schreiber (47) von der Galerie. „Im Moment geht es vor allem um Fahrzeugteile, alte Werkzeuge, Ketten und Zahnräder.“
Ray Chataira baut seit Jahren regelmäßig Stahlskulpturen in Witten
Denn für die Details ihrer Skulpturen hätten die Künstler meist ganz konkrete Schrottteile im Sinn, wie Schreiber weiß. Zu viel Material könne es kaum geben, wiegt eine solche Skulptur doch gerne einmal um die zwei Tonnen.
Für Ray Chataira ist es nicht das erste Mal, dass er seine Kunst in Witten präsentiert. Seit 2019 reist er regelmäßig ins Muttental. Zuletzt war er im vergangenen August dort zu Gast. Damals baute er einen Oldtimer nach – ein Mercedes Benz Cabrio, Baujahr 1950. Mehrere seiner Tierskulpturen, darunter Löwen, Kamele und Gorilla, stehen schon im Garten von Schloss Steinhausen – und sind inzwischen nicht nur für die Wittener ein beliebtes Fotomotiv, sondern über die Stadtgrenzen hinaus gefragt.
Skulpturen kosten mitunter mehrere 10.000 Euro
Zu den Kunden von Shona-Art zählen inzwischen nicht nur Privatkunden, auch öffentliche Einrichtungen interessieren sich für die Stahlkolosse. Eine einzelne Skulptur kostet mitunter mehrere 10.000 Euro.
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Rund zwei Monate sind Ray Chataira und seine beiden Kollegen noch in Witten, bevor es für sie zurück nach Afrika geht. Bis dahin macht er sich in Witten auf die Suche nach weiterem Schrott. Firmen, die ihm größere Mengen zur Verfügung stellen möchten, können sich bei der Galerie Shona-Art melden – damit der „Zoo“ im Muttental in einigen Wochen um zwei tierische Attraktionen reicher ist.
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